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Thailand, Bangkok - Quarantäne, Worst Case

  • Autorenbild: Martin
    Martin
  • 10. März 2022
  • 3 Min. Lesezeit

Quarantäne Tag 2


Als ich wach werde fühle ich mich immer noch etwas angeschlagen. Ich rufe an der Rezeption an um das Frühstück zu bestellen. Ich sage, dass wir kein Fleisch möchten und kann noch zwischen Spiegel- und Rührei wählen. Ich habe zwar nicht alles verstanden, aber das hört sich schon mal gut an. Kurz bevor ich auflege fällt mir ein, dass da ja noch etwas war. Ich frage die Frau an der Rezeption noch ob sie schon die Ergebnisse unserer Tests vorliegen hat. Sie antwortet total emotionslos und als ob das etwas ganz normales wäre: „Also Ihr Test ist positiv, der andere nicht.“ Mir fällt vor Schrecken fast der Hörer aus der Hand.        



Als ich auflege schaue ich zu Kim und sie ahnt schon schlimmes. Sie glaubt mir erst nicht was los ist. Aber ich mache schnell klar, dass ich nicht scherze. Wir schauen uns an und wissen absolut nicht was wir tun sollen. Wir warten kurz ab und kurze Zeit später kommt auch unser Frühstück aufs Zimmer. Wir können es uns garnicht richtig schmecken lassen. Da wir einen Kühlschrank haben verwahren wir uns etwas davon für später. Wir sind ja jetzt wahrscheinlich noch etwas länger hier…     


Als ich mich nochmal unten melde ist das erste was ein Angestellter von mir möchte Geld. 3000 Bhat. 80€. Wofür weiß ich nicht. Er erzählt irgend etwas vom Papierkram. Was ich jetzt tun soll kann er mir aber nicht sagen. Ich schaue online nach und finde verschiedene Telefonnummern. Eine nach der anderen wird angerufen, meist antwortet aber niemand. Selbst die Nummer vom Krankenhaus funktioniert nicht und ich fliege immer wieder aus der Leitung. Irgendwann komme ich bei der deutschen Botschaft durch. Aber dort kann man mir auch nicht wirklich weiter helfen. Im Internet finde ich heraus, dass das Gesundheitsministerium durch 30.000 Anrufer am Tag total überfordert ist.     





Den ganzen Tag versuchen wir rauszufinden wie es nun weiter geht. Erfolglos. Mittlerweile fragen wir uns was passiert wäre wenn wir dieses Hotel nur für eine Nacht gebucht hätten. Wären wir dann zur Checkout-Zeit einfach vor die Tür gesetzt worden? Und was passiert jetzt mit Kim? Kann sie mir kommen? Darf sie raus? Echt verrückt.


Zum Glück haben wir dieses Hotelzimmer noch für zweieinhalb Tage. Genug Zeit um einen Plan zu schmieden. Da feststeht, dass wir auf keinen Fall pünktlich nach Koh Samui kommen können wir die dortigen Hotels aber schon mal stornieren. Den Flug dorthin können wir zum Glück kostenlos um eine Woche verschieben. Falls wir plötzlich und ohne Voranmeldung getrennt werden sollten bereiten wir noch einige Kleinigkeiten für diesen Fall vor. Am Flughafen hatten wir uns schon etwas Bargeld angehoben, was neben der SIM-Karte jetzt wahrscheinlich das wichtigste ist. Ich wüsste garnicht was man in dieser Situation ohne Handy machen würde. Das Geld sowie alle Medikamente teilen wir zwischen uns beiden auf. Auch auf unsere Kreditkarten schieben wir etwas mehr Geld. Hoffentlich geht der Transfer schnell, auch wenn es innerhalb einer Bank abläuft dauert es schon mal etwas länger.     


Als letztes bereiten wir noch unsere Handys vor. Wir installieren uns Liefer- und Transportapps und teilen unseren Standort miteinander, damit wir immer sehen können wo der andere ist. Natürlich nur im Notfall. Da wir jetzt nicht mehr wissen was wir tun sollen und uns die Hände gebunden sind werden wir nun schlafen gehen und den morgigen Tag abwarten.

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