Thailand, Bangkok - Quarantäne, Kommunikationsprobleme

Quarantäne Tag 6, Kim

Ein neuer Tag, ein Neustart. Da diese ganze Testgeschichte jetzt eh gelaufen ist, versuche ich mich auf andere Gedanken zu bringen. Ich schalte das Radio an, packe endlich mal meine Sachen aus, räume auf und finde mich mit der Situation ab.

Gegen zehn bestelle ich telefonisch mein Frühstück. Immer wieder ein Abenteuer. Ich hab das Gefühl immer wenn ich an der Rezeption anrufe verstehen die mich nicht. Manchmal wird sogar einfach aufgelegt. Hier ein paar Beispiele. Wir bestellen zwei Portionen vegetarisches Frühstück und bekommen eine Portion Frühstück mit Bacon. Ich bestelle ein Green Curry mit Reis und Shrimps und bekomme ein Green Curry mit Chicken in Plastiktüten ohne Teller oder Besteck. Ich bestelle Teller und Besteck, bekomme aber lediglich nur eine Gabel. Na da bin ich mal gespannt was das heute wieder gibt. Ich bestelle eine Portion Frühstück mit einem Kaffee. Toi Toi Toi. Es klopft an der Tür. Als ich sie öffne ist das Personal schon wieder verschwunden und ich nehme mir die Tüte mit meinem Frühstück. Zwei Portionen, kein Kaffee. Na immerhin werde ich satt.

Einige Minuten später höre ich laute, streitende Stimmen im Flur. Ich schleiche mich zum Türspion und versuche etwas zu lauschen. Ein Gast streitet lautstark mit dem Personal. Es geht wohl um seinen Pass und die Tatsache, dass er ausziehen muss. Hat er wohl ähnliche Probleme wie wir? Etwa zwei Zimmer weiter höre ich den ganzen Tag über jemanden Husten. Ich glaube nicht, dass ich hier die einzige Infizierte in diesem Hotel bin.

Den Tag über komme ich endlich mal dazu etwas am Blog zu arbeiten. Unglaublich was wir schon alles erlebt haben. Vielleicht garnicht verkehrt sich in der Quarantäne nochmal damit zu befassen. Eigentlich haben wir doch Glück im Unglück, dass uns dieses Schlamassel erst jetzt in den letzten zwei Wochen unserer Reise passiert und wir sie nicht schon eher abbrechen mussten. Wenn alles gut läuft sind wir in fünf Tagen wieder auf freiem Fuß. Unser Rückflug nach Deutschland geht von Ko Samui aus. Vielleicht können wir ja sogar noch ein paar Tage am Meer verbringen. Verdient hätten wir uns das allemal nach diesem Alptraum die letzten Tage… Abwarten. Aber mit irgendwas muss man sich hier ja motivieren.

Mittags esse ich mein Obst vom Frühstück, dazu gibts Apfelsaft. Da ich nicht raus kann und den Kontakt zum Personal möglichst meiden möchte, teile ich mir mein Frühstück immer über den Tag auf. Wenn ich hier schon untertauche dann möchte ich die Menschen nicht auch noch anstecken. Mein Fieber ist zum Glück gesunken, habe aber immer noch Erkältungssymptome und kann die Temperatur nicht richtig regulieren. Ohne Klimaanlage halte ich es nicht aus, mit Klimaanlage friere ich. Also kuschel ich mich alle paar Stunden mal ein und kühle das Zimmer etwas herunter.

Den restlichen Tag arbeite ich soweit es geht am Blog, bearbeite Bilder aus Sri Lanka und lese Texte Korrektur. Unglaublich wie lange das schon wieder her. Ich wünschte ich könnte grad die Zeit zurückdrehen. Aber auch das wird vorübergehen…