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Sri Lanka, Tissamaharama - Wettrennen im Yala Nationalpark

  • Autorenbild: Martin
    Martin
  • 23. Jan. 2022
  • 4 Min. Lesezeit

Die Nacht war eine der beschissensten auf unserer Reise. Ich lag bis nach ein Uhr hellwach im Bett und konnte nicht einschlafen. Das lag zum einen daran, dass der Tee den wir zum Abendessen bestellt haben Schwarztee war. Außerdem ist es im Zimmer gefühlt vierzig Grad warm und draußen steigt irgendwo eine Karaokeparty. Die habe ich sogar noch gegen vier Uhr singen gehört. Zur Krönung des ganzen Stresses hatte sich auch noch eine Mücke unter unser Mückennetzt verirrt, die konnte ich aber nach nur einem Stich beseitigen.


Dementsprechend müde und gut gelaunt werde ich heute morgen dann wach. Den Wecker habe ich nachts noch nach hinten gestellt, da ich absehen konnte, dass das mit dem Sport heute morgen nichts wird. Da wir unser Frühstück für halb neun bestellt haben müssen wir dennoch recht früh raus. Es gibt Toast mit Spiegelei und Marmelade. Wir lassen uns Zeit, denn unser Fahrer holt uns erst um zwei zur Safari ab. Die Zeit bis dahin vertreiben wir uns auf unserem Zimmer. Leider funktionier der Strom seit gestern Abend nicht mehr, sodass wir die Klimaanlage nicht starten können und es mit jeder Stunde heißer im Raum wird.


Um zwei fährt unser Fahrer vor. Es ist Nalaka, der gleiche wie bei der letzten Safari. Die Fahrt zum Parkeingang dauert heute etwas länger und nach über einer halben Stunde erreichen wir das große Eingangstor. Beim Yala National Park handelt es sich um den berühmtesten National Park Sri Lankas. Mit 1300 Quadratkilometern ist er ca. vier mal größer als der Udawalawa. Wir werden uns heute in Block 1 aufhalten. Alleine in diesem soll es zwanzig Leoparden geben. Trotzdem gehört man zu einer der wenigen Glücklichen falls man eines der Tiere wirklich zu Gesicht bekommen sollte.







Wir fahren erst einmal die lange Hauptstraße tief in den Park hinein. Am Ende befindet sich ein Picknickplatz, an dem wir fürs Mittagessen halt machen. Während der Fahrer das Essen vorbereitet, sehen wir uns ein wenig am Fluss um. Als wir zu Essen beginnen gesellen sich einige Affen zu uns. Langsam schleichen sie sich in den Ästen in unsere Nähe und beobachten uns. Als wir einen kleinen Augenblick unachtsam sind schnellt einer der kleinen unter dem Jeep hervor und packt sich zwei Scheiben Ananas vom Teller. Blitzschnell verschwindet er im Baum über uns und genießt dort seine Beute.





Wie fahren die lange Straße wieder ein Stück zurück und biegen in einen Seitenarm ab. Dort können wir Elefanten, Hirsche, Vögel, Wildschweine und riesige Krokodile bestaunen.





Plötzlich bekommt unser Fahrer einen Anruf und sagt uns, dass er einen Tipp bekommen hat und das wir uns festhalten sollen. So schnell können wir allerdings garnicht reagieren, da wir noch Handy und Kamera in den Händen halten und uns nicht wirklich festhalten können. Nalaka tritt aufs Gas und fährt wie ein Verrückter durch die Prärie. Mit Todesangst klammern wir uns so gut es nur geht am Sitz fest und hoffen nur, dass das Tier in der Nähe ist. Nach ein paar Minuten Höllenritt kommen wir an einem kleinen Teich an wo schon fünf bis sechs andere Jeeps stehen. Der Fahrer meint, dass wir so schnell fahren müssen, um die Tiere zu sehen, da sich solche Informationen sehr schnell rumsprechen. Ob wir das möchten wird garnicht erst gefragt. Und ob diese Hetzjagden sinnvoll sind oder in einem National Park nicht eher unterlassen werden sollten, sein mal dahingestellt. Auf jeden Fall behält er Recht und in kürzester Zeit gesellen sich weitere zwanzig Fahrzeuge dazu.




Als wir in eine gute Position kommen reicht uns Nalaka ein Fernglas. Wir folgen seinen Anweisungen und können in einiger Entfernung, gut versteckt, auf einem Baum einen Leoparden entdecken. Leider sehen wir nicht sein Gesicht, sondern nur seinen Rücken, aber das genügt uns schon und wir können erahnen wie schön dieses Tier sein muss.





Nach der wilden Jagd geht es nun gemütlicher wieder zurück. Wir können noch einmal ein Krokodil sichten. Außerdem noch einen Sikahirsch und zwei Tukane. Zum Sonnenuntergang verlassen wir den Park und der Fahrer scheint es nun, ob wohl wir eigentlich noch gebuchte Zeit haben, sehr eilig zu haben. Er rast die geteerte Straße mit einem Affenzahn runter und überholt was es nur zu überholen gibt. Da wir etwas höher sitzen werden wir durch die Fliehkräfte von links nach rechts geschüttelt. Nach einer Weile reicht es mir und ich bitte Nalaka etwas vom Gas zu gehen. So erreichen wir vielleicht zwei Minuten später, aber dafür etwas sicherer das Hotel.







Nach dieser Aktion wollen wir uns ein kaltes Bierchen gönnen. Wir bestellen uns zwei und setzen uns an einen Tisch. Beim Warten fällt uns auf, dass es immer noch keinen Strom gibt. Als das Bier gebracht wird müssen wir leider feststellen, dass ohne Strom logischerweise auch keine Kühlung funktioniert. Auch das Zimmer wird ohne Klimaanlage heute Nacht unerträglich heiß sein. Da hier auf Gas gekocht wird können wir uns immerhin etwas zu Essen bestellen. Kurz darauf springt auch wieder das Licht an. Ich gehe direkt aufs Zimmer und stelle die Klimaanlage auf sechzehn Grad. So lässt es sich nach dem Essen immerhin kühl schlafen.

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