Sri Lanka, Colombo - Eine anstrengende Rückreise
- Martin
- 16. Feb. 2022
- 3 Min. Lesezeit
Unser Gastgeber meinte gestern mehrmals zu uns, das wir unbedingt früh zum Bahnhof aufbrechen sollen, da der Zug schnell in Colombo sein will und deshalb oft früher als geplant am Bahnhof sein soll. Wir verlassen uns auf seine Aussage und stehen deswegen früh auf. Um Zeit zu sparen springe ich auch schon vor dem Frühstück unter die Dusche. Immerhin bekommt man hier sein Frühstück zu der Uhrzeit zu der man es bestellt hat. Während wir essen kommen drei andere Gäste von der Pidurangula zurück. Phillip setzt sich an den Tisch neben uns uns erzählt uns von seinem morgendlichen Aufstieg.
Wir fahren so los, dass wir eine Stunde vor Abfahrt am Bahnhof sind. Wie immer kann man die Tickets erst eine halbe Stunde vorher kaufen, also setzten wir uns noch auf den Bahnsteig. Als ich die Tickets dann kaufe sagt der Verkäufer, dass der Zug fünfzehn Minuten Verspätung hat…

Im Zug ist wieder nicht allzu viel los. Wir finden direkt einen Platz in der zweiten Klasse. Allerdings gibt es nur noch freie Plätze auf der linken Seite und das heißt wir sitzen auf der Sonnenseite. Der Zug versucht wohl die Verspätung wieder wett zu machen und rast wieder die Gleise entlang. Die Wagons werden so von links nach rechts geschleudert, dass wir unser Hab und Gut fest in den Händen halten. Immer wenn jemand von einem zum anderen Wagon läuft, habe ich vor Augen, dass er gleich durch den nächsten Ruck aus der offenen Zugtür geschleudert wird. Plötzlich halten wir abrupt an und der Zugführer drückt ununterbrochen auf die Hupe. Ich schaue aus dem Fenster, kann aber nichts erkennen. Ich denke da hat sich ein Elefant oder etwas ähnlich großes auf die Gleise verirrt.
In einem kleinen Bahnhof im Nirgendwo machen wir kurz halt. Einige wenige Leute steigen aus. Dann geht es unerwartet rückwärts weiter. Ok, haben wir irgendwas verpasst? Mussten wir hier umsteigen? Oder haben sich die Wagons gelöst und wir rollen von alleine los? Nach wenigen hundert Metern kommen wir dann aber wieder zum Stehen. Der Zug setzt sich wieder in Bewegung. Dieses Mal in die richtige Richtung. Wir bleiben im selben Bahnhof stehen, jetzt aber auf einem Abstellgleis. Nach zehn Minuten Wartezeit fährt ein, uns entgegenkommender, Zug vorbei. Danach ist die eingleisige Strecke wieder frei und wir können unsere Fahrt fortsetzen.

Durch die erneute Wartezeit scheint es der Zugführer nun noch etwas eiliger zu haben. Die Wagons werden immer heftiger durchgeschüttelt. Mittlerweile sind wir über vier Stunden unterwegs und Kim wird so schlecht, dass sie eine Reisetablette nimmt. Mit dreißig Minuten Verspätung kommen wir endlich in Colombo an und beenden diese sechsstündige Achterbahnfahrt.
Am Bahnhof schnappen wir uns ein Tuktuk und lassen uns zum Hotel fahren. Obwohl wir keine Lust auf Verhandlungen haben und endlich ankommen wollen, lassen wir uns nicht auf die überteuerten Preise der Fahrer ein. Nachdem sie unser Angebot nicht annehmen wollen gehen wir einfach einen Stand weiter. Sie rufen uns noch eine günstigeren Preis zu, dieses Mal gehen wir aber einfach weiter. Pech gehabt.
In der Hotellobby schenken wir uns als erstes eine Tasse Kaffee ein und kommen kurz auf den Sofas zur Ruhe. Nachdem wir eingecheckt haben geht es aufs klimatisierte Zimmer. Ich hole uns in der Nachbarschaft eine Tüte voller Streetfood und Kim besorgt uns online einen Termin für den PCR Test am nächsten Morgen. Das Essen verschlingen wir dann bei einem Film und schlafen kurz danach erschöpft ein.
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