Sri Lanka, Colombo - Reisevorbereitungen
- Martin
- 17. Feb. 2022
- 5 Min. Lesezeit
Am Morgen brechen wir als erstes zum Krankenhaus auf. An einem Seiteneingang zeigen wir unsere SMS-Anmeldebestätigung und bezahlen etwa dreißig Euro pro Person für den PCR Test. Die Teststation ist gut organisiert. Am Schalter gegenüber melden wir uns dann an und dürfen eintreten. Nach wenigen Augenblicken ist alles vorbei und wir machen uns auf den Weg zur Post.


Nur eine Straße weiter befindet sich eine Poststelle. Dort erkundigen wir uns, ob wir hier unser Paket abschicken können. Da wir aber ein Elektrogerät mit Batterien verschicken wollen ist es von hier aus nicht möglich. Warum eigentlich immer so kompliziert? Wir bekommen die Adresse vom Hauptbüro, welches sich unweit unseres Hotels befindet.

Zurück im Hotel frühstücken wir schnell etwas. Danach mache ich mich zu Fuß zur Post auf. Der Kilometer durch die, schon hoch am Himmel stehende, Sonne zieht sich extrem. Die Poststelle besteht aus mehreren Büros. Im ersten bin ich natürlich falsch und werde eine Tür weiter geschickt. Hier scheine ich richtig zu sein. Unzählige Kartons, mit aufgedruckten Zieladressen im Ausland, sind an einer Wand aufgestapelt.

Ich erkläre einer Mitarbeiterin unser Anliegen. Als ich ihr erzähle, dass wir das GPS Gerät verschicken möchten muss sie erstmal bei einem Kollegen nachfragen ob dies möglich ist. Die einzige Einschränkung ist hierbei zum Glück der Luftweg. Dieser ist wegen der Batterien nicht möglich. Daher müssen wir das Paket auf dem Seeweg verschicken. Das kostet nur etwa die Hälfte, dauert dafür aber circa zwei Monate. Da wir auf die Sachen nicht wirklich angewiesen sind und sowieso noch über einen Monat unterwegs sind, kommt uns das entgegen.
Im Supermarkt neben unserem Hotel frage ich nach einem Karton. Klebeband und Briefumschläge verkaufen sie zum Glück auch. Aus Georgien wissen wir noch wie lange das dauern kann, bis man alles für so ein Vorhaben zusammen hat… Die nötigen Unterlagen für den Zoll lassen wir im Hotel ausdrucken. Wie immer ist so etwas total kompliziert auszufüllen. Einige gebrauchte Sachen deklariere ich als Rückwaren, ein paar neue Sachen als Geschenk. Hoffentlich ist das so richtig.

Die gesamt Aktion hat bis in den Nachmittag hinein gedauert und wir haben keine Lust mehr noch etwas zu unternehmen. Wir holen uns etwas zu Essen aufs Zimmer und gehen wieder früh ins Bett. Das hat allerdings auch noch einen anderen Zweck. Da unser Flug übermorgen um halb acht geht und wir deshalb schon um drei aufstehen müssen wollen wir unseren Rhythmus etwas nach vorne bewegen. Das klappt auch ganz gut und wir stehen am morgen ausgeschlafen gegen sieben auf.
Heute stehen noch ein paar organisatorische Dinge auf dem Plan und danach bleibt vielleicht noch Zeit für die Stadt, die wir bisher links liegen gelassen haben. Nach einem Kaffee in der Lobby lassen wir uns als erstes die Reiseunterlagen für Kambodscha ausdrucken. Das klappt dieses mal sogar auf Anhieb. Da wir gestern noch per SMS unser negatives Testergebnis bekommen haben können wir uns heute im Krankenhaus unsere, für Kambodscha benötigte, Farbkopie mit Stempel holen.
Als allererstes wollen wir aber das sperrige Paket zur Post bringen. Wir schnappen uns einen Fahrer vor dem Hotel, erklären ihm unseren Plan und handeln einen fairen Preis aus. Damit die Fahrer nicht leer zurückfahren müssen warten sie auch gerne auf einen und verlangen dafür kaum etwas extra.

Die Zollerklärung ist schnell ausgefüllt und aufgeklebt. Jetzt müssen wir in einen Nebenraum. Dort wird der Inhalt des Pakets nochmal geprüft. Da das Paket aber schon gut verschlossen ist sparen sich die Beamten die Mühe und stempeln unsere Unterlagen auch so ab. Zurück im ersten Raum geben wir das Paket ab und bezahlen.


Der nächste Stopp ist das Krankenhaus. Am selben Schalter wie gestern zeigen wir unsere Reservierung erneut. Wir werden ins Innere des Krankenhaus gebeten und erhalten dort nach kürzester Zeit unsere offiziellen Testergebnisse. Wir lassen uns etwas abseits des Hotels absetzten und besorgen uns im kleinen Straßenladen unseres Vertrauens vier Samosas gefüllt mit Ei und Kartoffeln. Beim Auspacken unseres Rucksacks fallen uns dann die Postkarten, welche wir gestern geschrieben haben, die in die Hand. Eigentlich wollten wir diese heute Morgen auch bei der Post abgeben. Vor lauter Aufregung haben wir das aber vergessen. Es wird sich wohl noch ein Briefkasten in der Nähe finden.

An der Rezeption holen wir am Nachmittag unsere zwei Gepäcktaschen, die wir vor zwei Wochen hier abgegeben haben. Auf dem Zimmer beginnt dann das ewige Packen. Die großen Rucksäcke benutzen wir als Aufgabegepäck. Deshalb kommt dort soviel wie möglich rein. Selbstverständlich auch die Dinge, die nicht ins Handgepäck dürfen oder für Schwierigkeiten sorgen könnten. Sonnencreme, Zeltstangen und Schnüre, ein Messer, Nagelschere und andere spitze Gegenstände. Die Dufflebags nehmen wir als Handgepäck. Hier kommt alles rein was übrig bleibt. Einige Kleidungsstücke, ein Paar Schuhe, Snacks für die Reise und alle elektronischen Geräte.
Das Umpacken der Taschen hat länger gedauert als gedacht und wir überlegen, ob es wirklich noch Sinn macht eine kleine Stadttour zu machen. Wir entscheiden uns dafür nicht mehr viel zu machen. Irgendwie hat uns Colombo nicht wirklich gepackt. Wir sind sowieso keine Stadtmenschen und vielleicht sind wir einfach im falschen Viertel der Stadt gelandet. Wir ziehen, in der Hoffnung einen Briefkasten zu finden, noch eine Runde um den Block. In den kleine Gassen rund um das Hotel zeigt sich dann doch noch der Charme der Stadt. Hier gibt es viel alte Gebäude aus der Kolonialzeit zu entdecken. In einem der Gebäude befindet sich auch eine Poststelle. Sie ist zwar geschlossen aber davor steht ein Briefkasten in zwei Farben. Wir stehen, so wie Neo aus Matrix, vor der Wahl zwischen blau und rot. Da blau für die sichere Heimat steht und die Postkarten ja genau dorthin gehen sollen wählen wir diesen Einwurf.

Die letzten Rupien, die wir noch in der Tasche haben, geben wir für ein kleines Abendessen und vier kleine Dosen Bier aus. Es bleiben genau 50 Rupien übrig, also circa 22 Cent. Den Schein stecke ich in das Seitefach meines Portemonnaies und werde ihn später zu Hause zu den vielen anderen ausländischen Banknoten legen. Im Internet schaue ich nach, wo man am besten SIM Karten in Kambodscha bekommt. Auf einem Blog beschreibt jemand die Möglichkeit sich vor ab eine E-SIM online zu kaufen. Da ja immer noch die Gefahr besteht, bei positivem Schnelltest am Flughafen, in ein Quarantäne-Camp zu kommen, sehen wir das als gute Option. Falls wir wirklich dorthin müssten und vorher keine Chance mehr bekommen uns um eine SIM Karte zu kümmern, hätten wir dann wenigstens etwas Datenvolumen um sich zu verständigen. Der Kauf ist ziemlich unkompliziert und die Karte schnell aktiviert. Ob sie wirklich funktioniert zeigt sich allerdings erst wenn wir im Land sind. Nachdem wir endlich alles erledigt haben stellen wir unsere Wecker auf drei Uhr und legen uns schlafen.
Nachdem wir in Nepal und Indien quasi die einzigen Touristen waren, sind wir hier wieder auf andere Reisende gestoßen. Besonders werden uns wohl die herzlichen Menschen, das gute Essen und die Vielseitigkeit des Landes in Erinnerung bleiben. Morgen geht für uns ein neues Kapitel los. Nach sechs Wochen quer durch Sri Lanka, brechen wir nun nach Kambodscha auf.
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