Sri Lanka, Tissamaharama - Sonnenuntergang am Tissa Wewa
- Kim
- 22. Jan. 2022
- 4 Min. Lesezeit
Heute gehts für uns weiter nach Tissamaharama - der Ausgangspunkt für eine Safari in den Yala Nationalpark, in dem unter anderem auch Leoparden leben. Da es ansonsten ein eher kleiner Ort ist und es nicht allzu viel zu sehen gibt, haben wir keinen Zeitdruck und lassen uns von Tissa, unserem Fahrer erst um halb zwölf abholen.
Das Frühstück ist so üppig, dass es das Mittagessen gleich mit abdeckt. Es werden String Hoppers mit Kokosdal und Sambal serviert. Im zweiten Gang werden uns gefüllte Teigtaschen mit Ei aufgetischt und als ob das nicht schon mehr als genug wäre gibts zum Abschluss noch Pfannkuchen mit Kokos oben drauf. Mein Magen hat sich zum Glück wieder erholt und es schmeckt mir endlich wieder, sodass auch ich wieder richtig zuschlagen kann.
Mit vollgegessenen Bäuchen verbringen wir den Vormittag in der schattigen Hängematte im Garten, bis uns Tissa pünktlich abholt. Wir überqueren den Damm am Udawalawe Reservoir und schlagartig fällt mir mein Traum der letzten Nacht wieder ein. Wir liefen am Damm entlang bis auf einmal Millionen von Krokodilen aus dem Wasser aufstiegen und uns an den Rand drängten. Beendet wurde der Traum mit einer unvorstellbar großen Flutwelle, die uns komplett verschlang. Momentan träume ich wieder richtig viel - es sind im Vergleich zu unserem Alltag daheim aber auch erheblich mehr Eindrücke, die jeden Tag verarbeitet werden wollen.

Auf einmal legt Tissa, der überwiegend gemütlich und ruhig fährt, eine Vollbremsung hin. Ein riesiger Waran chillt gemütlich im Halbschatten auf der Straße und lässt sich nur durch mehrmaliges Hupen aus der Ruhe bringen. Langsam kriecht er in den Dschungel und wir nehmen die Fahrt wieder auf. Schon kurze Zeit später begegnen wir einem Elefanten, der uns mit großen Augen anschaut. Er steht hinter einem elefantensicheren Zaun, der um den gesamten Nationalpark verläuft und verhindern soll, dass die Dickhäuter hinaus und Weidevieh hinein gelangt. Da die Elefanten den Dreh allerdings so langsam raus haben was das Demontieren von Elektrozäunen angeht, wird aktuell ein tiefer Graben um das Areal gebaut. Ein paar Kilometer später kommt uns eine riesige Herde Wasserbüffel entgegen, die die gesamte Straße blockiert. Auf den Straßen Sri Lankas ist wirklich immer was los - langweilig wird einem da so schnell nicht!

Nach etwa zwei Stunden erreichen wir Tissamaharama, ein kleiner hübscher, am See gelegener Ort. Unsere Unterkunft befindet sich etwas außerhalb direkt am Fluss. Als wir unser Zimmer betreten kommt uns eine unerträgliche, stickige Hitze entgegen. Es ist zwar eine Klimaanlage vorhanden, aber die dazugehörige Fernbedienung ist nicht auffindbar. Für einen Aufpreis von umgerechnet etwa vier Euro bekommen wir sie und kühlen unser Zimmer direkt ein paar Grad herunter. Nach dem herzhaften Frühstück heute morgen ist uns mal so garnicht nach Mittagessen - also gibts heute mal was Süßes in Form von einem Obstsalat mit Vanilleeis und Kokospfannkuchen mit Ananas.


Nachmittags holt uns unser Fahrer wieder ab, da wir uns Tissamaharama etwas näher anschauen wollen. Zunächst geht es zur Yatala Wehera Stupa, aber kurz bevor wir sie erreichen bremst Tissa ab, dreht sich um und begutachtet unsere Kleidung. Mist. Ich habe zwar dran gedacht meine Schultern zu bedecken, aber wir haben beide kurze Hosen an. Da wir in Nepal und Indien prinzipiell immer lange Sachen anhatten, mussten wir bei religiösen Stätten nie explizit darauf achten. Wir drehen um und düsen schnell ins Hotel um uns umzuziehen.
Da wir nun etwas spät dran sind geht es direkt weiter zur Tissa Dagoba, eine riesige Stupa mit einem Umfang von 165 und einer Höhe von knapp 56 Metern. Sie erstrahlt in hellem Weiß und hat einen schönen Kontrast zum blauen Himmel. Mit langen Klamotten und der Maske ist es unerträglich heiß in der Sonne. Wir spazieren gemütlich umher und bewundern die vom König Kavantissa etwa 200 v.Chr. erbaute Stupa. Unglaublich! Im Inneren soll sie heilige Zahn- und Stirnknochenreliquien Buddhas enthalten, der in einigen Statuen rund um die Stupa abgebildet ist.




Den Sonnenuntergang verbringen wir heute am Tissa Wewa, einem Stausee mitten in Tissamaharama. Während die Sonne allmählich untergeht, baden einige Einheimische im See und fragen uns, ob wir uns zu ihnen gesellen wollen. Da im Reiseführer die Rede von Krokodilen ist lehnen wir dankend ab. Einige Boote schippern hinaus, aber wir schlendern heute lieber am Lakeside Walkway entlang. Leider liegt er direkt an der Straße, aber die Aussicht auf die unzähligen Reiherschwärme, die sich in den Bäumen niederlassen, ist trotzdem klasse.




Zurück im Hotel gibts heute mal wieder gebratene Nudeln. Hatten wir in Nepal fast jeden Tag und seitdem lang nicht mehr. Dazu gibts in Öl und mit etwas Zucker angebratene Chiliflocken, von denen ich garnicht genug bekommen kann. Heute darfs mal etwas schärfer sein. Durch die Lage am Fluss sind einige Mücken unterwegs, die uns prompt kaputt stechen. Zum Glück haben wir unser Mückenspray griffbereit und können etwas gegensteuern. Für die Nacht bekommen wir auf Nachfrage zum Glück noch ein Moskitonetz. Im Zimmer angekommen ist es wieder super warm und stickig. Leider können wir wegen der vielen Mücken nicht richtig lüften, aber immerhin die Klimaanlage noch eine Weile anwerfen. Ich hoffe die Nacht wird nicht allzu warm.
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