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Sri Lanka, Nuwara Eliya - Wo die Liebe hinfällt

  • Autorenbild: Martin
    Martin
  • 29. Jan. 2022
  • 4 Min. Lesezeit

Vor dem Frühstück wollen wir heute noch fix duschen. Allerdings wird das Wasser nicht warm. Wir lassen es ein paar Minuten laufen. Das hat in anderen Unterkünften manchmal auch schon geholfen. Es bleibt kalt. Ich schreibe dem Besitzer des Hotels und er antwortet promt, dass sich jemand darum kümmern wird. Und tatsächlich, schon nach einem kurzen Augenblick, wird es heiß. Bis zum Frühstück haben wir dann aber keine Zeit mehr um beide duschen zu gehen. Da bin ich wohl nach dem Essen dran.


Das Frühstück haben wir auf acht bestellt. Wie so oft fangen die Kollegen aber dann erst mit der Zubereitung an. Also dauert es noch ein wenig. Da wir heute keinen Zeitdruck haben ist uns das ziemlich egal. Nach fünfzehn Minuten wird uns dann ein Korb voll Toast, ein Omelette mit gebackenen Bohnen und ein Fruchtteller serviert. Das ist auf jeden Fall genug um satt zu werden.

Zurück auf dem Zimmer springe ich dann unter die Dusche. Und die ist, wer hätte das gedacht, wieder eiskalt. Das gleiche Prozedere nochmal. Nachricht an den Besitzer und nach zwanzig Minuten kann ich mich dann endlich unters heiße Wasser stellen.

Um zehn werden wir von einem Tuktuk Fahrer abgeholt, der uns zur Pedro Teefabrik fährt. Die Fabrik wurde 1885 erbaut und ist durch die Lage auf 1910 Metern die höchste in ganz Sri Lanka. Am Eingang können wir uns für drei verschiedene Führungen entscheiden. Eine einfache Fabrikbesichtigung, einen Pflückkurs oder einen Pflückkurs mit anschließender Verkostung. Wir wählen den Fabrikrundgang und überlassen das Teepflücken lieber den Profis. Beim Bezahlen kommt es dann, wie häufiger in asiatischen Ländern, zu Problemen mit dem Wechselgeld. Da man am Geldautomaten immer nur sehr große Scheine bekommt, vieles aber sehr günstig ist, hat man oft nur die Möglichkeit darauf zu hoffen, dass das Gegenüber genug kleine Scheine hat. Dem ist hier nicht so. Zum Glück kommen noch vier weitere Besucher hinzu und eine Mitarbeiterin holt noch Kleingeld aus ihrem Portemonnaie. So können wir das Wechselgeld hin und her schieben bis jeder die passende Summe zurück hat.





Nun werden wir von einer weiteren Mitarbeiterin ins Nachbargebäude gebracht, wo die Führung beginnt. In rund zwanzig Minuten erklärt sie uns die einzelnen Schritte der Teeherstellung. Von der Sammelstelle der Blätter geht es zunächst an meterlangen Drahtgittern vorbei. Hier werden die frisch gepflückten Blätter für vierzehn Stunden getrocknet. Von dort geht es in den nächsten Raum, in dem es etwas lauter wird. Die angetrockneten Blätter werden hier in großen Maschinen gerollt. Das sieht aus wie ein großer, metallischer Mühlstein, der die Teeblätter aufreibt. Der ausgetretene Saft fermentiert im nächsten Schritt und die Pflanzen nehmen eine rötliche Farbe an. Das ganze geschieht bei vierzig Grad.





Eigentlich ist es nicht gestattet Fotos im Gebäude zu machen, aber ich will unbedingt ein Foto von den über hundert Jahre alten Maschinen. Es scheint sich nicht wirklich jemand daran zu stören. Als wir dann sehen, dass eine Gruppe vor uns sogar mit einem Selfiestick durch die Hallen läuft, ist es uns auch völlig egal und wir schießen ein paar unauffällige Handybilder.




In der zweiten Etage wird dem Tee in Etagentrocknern weitere Flüssigkeit entzogen. Im letzen Schritt fallen die trockenen Blätter durch unterschiedlich große Siebe und werden so in verschiedene Qualitätsstufen sortiert. Genaueres dazu könnte ich jetzt erzählen, wenn wir die große Tour gebucht hätten.



Im Anschluss an die Führung bekommen wir eine Kostprobe des Tees. Da ich kein Teetrinker bin kann ich wenig dazu sagen, aber es ist lecker ;) Zum Schluss dürfen wir noch auf eigene Faust die 670 Hektar große Plantage besuchen.







Unser nächstes Ziel befindet sich ganz in der Nähe. Gegenüber der Teefabrik beginnt der Weg zum Lovers Leap, ein wohl recht imposanter Wasserfall. Die zweieinhalb Kilometerlange Wanderung führt durch weitere Teefelder hinauf zu einem Eukalyptuswald. An einem kleinen Bachlauf am Waldrand haben sich einige Einheimische zum Wäschewaschen versammelt. Zig Kleidungsstücke liegen wie ein Teppich über die kleine Büsche zum Trocken. Bei der Hitze sollten sie in wenigen Minuten trocken sein. Auch wir merken die Kraft der Sonne und bereuen es uns heute morgen nicht eingecremt zu haben. Im Wald finden wir allerdings etwas Schutz im Schatten.



Nach etwa zweihundert Metern durch den Wald lichten sich die Bäume und vor uns türmt sich eine dreißig Meter hohe Felswand auf, von der sich der Lovers Leap in die Tiefe stürzt. Den Namen hat der Wasserfall durch eine klassische Liebesgeschichte. Ein Prinz, der seine Geliebte nicht sehen durfte, ist hier aus Protest mit ihr in den Tod gesprungen. Wir machen ein paar Fotos und eine kleine Snackpause.






Zurück an der Hauptstraße stehen schon unzählige Tuktuks, die die Besucher des beliebten Ausflugsziels ins Stadtzentrum fahren. Da unser Hotel keine Speisen anbietet, lassen wir uns in die Stadt fahren und besorgen uns dort etwas Kottu Take-Away fürs Abendessen. Nach einer Kaffeepause geht es dann wieder ins Hotel wo wir uns von dem heißen Tag ausruhen. Wie bestellt setzt am Nachmittag der erste Regen seit vier Wochen ein. Wir verlassen unser Zimmer heute nicht mehr und lassen uns das (etwas zu) scharfe Kottu bei einer Serie schmecken.

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