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Sri Lanka, Ella - Über die Gleise der Nine Arches Bridge

  • Autorenbild: Kim
    Kim
  • 24. Jan. 2022
  • 3 Min. Lesezeit

Trotz Klimaanlage hat es sich nachts wieder ganz schön aufgeheizt. Dazu noch ein lautstark telefonierender Nachbar und ein paar surrende Mücken. Es war also wieder eine anstrengende Nacht. Nach dem Frühstück freuen wir uns schon auf die langersehnte Dusche. Pustekuchen. Wir drehen den Hahn auf, aber nichts kommt. Gestern kein Strom, heute kein Wasser. Schade.


Da wir mittlerweile schon routiniert im Packen sind, sind wir schon früh fertig und schreiben noch ein wenig bis uns Tissa um zehn abholt. Heute gehts ins Hochland nach Ella - also endlich mal wieder in die Berge und in etwas kühlere Gefilde. Bei den Klassikern im Radio und dem langsamen Fahrstil fallen mir fast die Augen zu - ist mir aber definitiv lieber als die rasanten Fahrten, bei denen man die Augen aus Angst schließen muss.



Auf dem Weg entdecken wir wieder so einiges. Unter anderem ein „Elephants Crossing“ Schild zwischen den beiden Nationalparks. Da die Dickhäuter manchmal ausbrechen und die Parks wechseln ist auf der Straße hier Vorsicht geboten. Auch den Bau einer Lehmhütte können unterwegs wir vom Straßenrand aus beobachten. Ganz traditionell wird das Holzfachwerk von Hand mit Lehm befüllt und das Dach mit Bananenblättern gedeckt. In dieser Klimazone die perfekte Bauweise, da es bei Hitze innen kühl und bei Kälte innen warm ist.



Etwa sechs Kilometer vor Ella halten wir an den Rawana Ella Falls, die fast zwanzig Meter die Felswand hinunterrauschen. Auf der kleinen Aussichtsplattform tollen einige Affen herum und zwei Polizisten überwachen die menschlichen Affen hier. Grade in der Regenzeit kann der Rawana Ella Fall ganz schön anschwellen und bei dem Versuch tolle Fotos im Wasser zu machen sind schon 36 (!) Menschen ums Leben gekommen. Von der Aussichtsplattform laufen wir ein kleines Stück näher an den Wasserfall heran und werden mal wieder Zeugen menschlicher Dummheit. Ein blonder, braungebrannter und oberkörperfreier Typ, der mich an Barbies Ken erinnert, stolziert über die rutschigen Steine und ignoriert die von weitem pfeifenden Polizisten. Seine Freundin schießt fleißig Fotos von ihm bis er dann wie erwartet ausrutscht und hinfällt. Was ein Idiot. Aber Hauptsache ein tolles Foto für ein paar Likes auf Instagram.




Wir schauen uns noch kurz an den kleinen Marktständen auf der Straße um und ich entdecke noch ein schönes schlichtes Holzarmband. Nach wenigen Minuten erreichen wir dann schließlich Ella. Unsere Unterkunft liegt etwas außerhalb und direkt an der Hauptstraße, dafür ist die Sicht auf den Ella Rock fantastisch. Unser Zimmer ist richtig schön eingerichtet und wir haben endlich mal wieder einen eigenen Balkon. Da wir die nächsten vier Nächte hier bleiben werden richten wir uns ein wenig ein, trinken draußen noch einen Kaffee in der Sonne und holen schnell noch die Dusche von heut morgen nach.




Tissa holt uns um halb vier wieder ab und bringt uns zu einem kleinen Pfad, der zur Nine Arches Bridge, ein Viadukt aus der Kolonialzeit, führt. Die kleine Wanderung dorthin ist kürzer als gedacht, aber es tut gut mal wieder im Wald zu sein. Die Pinien und Kiefernbäume duften und es weht ein angenehm kühler Wind durch sie hindurch. Drei Monate sind wir über sechshundert Kilometer Tag ein und Tag aus gewandert, haben geschwitzt und geschimpft, uns aber auch unglaublich schöne Aussichten erarbeitet. Das fehlt uns etwas. Umso schöner, dass Sri Lanka nicht nur Strände, sondern auch ein paar tolle Tageswanderungen im Hochland zu bieten hat.




Nach kurzer Zeit erreichen wir die Nine Arches Bridge, die mit einer Höhe von 24 Metern aus dem Dschungel hinausragt. In einem leichten Bogen windet sie sich über 92 Meter durch die Landschaft und gibt ein herrliches Fotomotiv ab. Natürlich sind wir nicht allein vor Ort, aber es sind deutlich weniger Touristen hier als erwartet. Ich möchte garnicht wissen wir überlaufen dieser Ort vor der Pandemie war.







Wir machen viele Fotos, balancieren über die Gleise und genießen es einfach mal wieder ohne Zeitdruck in der Natur zu sein. Jetzt wo wir schonmal hier sind warten wir auch noch die Durchfahrt des nächsten Zuges ab und versüßen uns die Wartezeit mit einer frischen Kokosnuss. Da hier kein besonders reger Zugverkehr herrscht kann man seelenruhig über die Gleise spazieren. Nach der Durchfahrt des Zuges machen wir uns, bevor es dunkel wird, wieder zügig auf den Rückweg.



Wir lassen uns von Tissa in der Stadt absetzten und gönnen uns seit langem mal wieder Burger und Bier. Nach dem vielen (köstlichen!) einheimischen Essen brauche ich einfach mal wieder etwas Abwechslung. Wir kaufen noch ein paar Flaschen Wasser, sowie zwei Wegbier und lassen uns mit dem Tuk Tuk das kleine Stück die Hauptstraße entlang zu unserem Hotel fahren. Wir sitzen noch einige Zeit auf dem Balkon, schauen uns die Fotos der letzten Tage an und lassen sie Revue passieren.





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