Sri Lanka, Ella - Irrgarten zum Ella Rock
- Martin
- 27. Jan. 2022
- 3 Min. Lesezeit
Bis zum Nachmittag steht heute mal nichts auf dem Programm. Ein halber Tag Pause muss mal wieder sein. Das ständige Auf-Achse-Sein ist ganz schön anstrengend. Nach dem Frühstück fülle ich dann mein Formular für die Visumsverlängerung aus und lasse mich währenddessen auf dem Balkon von der Sonne brutzeln.

Die Pause tut uns so gut, dass wir die, für heute geplante, Besichtigung einer Teefabrik nicht unternehmen. Also brechen wir um halb drei direkt zum Ella Rock auf. Der Aussichtspunkt befindet sich hoch über der Stadt auf 1350 Metern. Vom Hotel gibt es eine Abkürzung dorthin und wir sparen uns so den Umweg durch das Zentrum von Ella. Nicht weit von der Unterkunft entfernt steigen wir eine steile und gut versteckte Treppe hinauf. Oben angekommen stehen wir direkt auf den Gleisen. Diesen müssen wir von hier ca. eineinhalb Kilometer folgen. Links und rechts der Gleise ist meist nur wenig Platz und wir fragen uns wie weit der Zug wohl seitlich übersteht. Etwas mulmig ist uns schon zu Mute und wir spitzen ständig die Ohren um den eventuell kommenden Zug rechtzeitig zu hören.



Hinter einer Metallbrücke müssen wir links abbiegen. Wir kommen an einem kleinen Laden vorbei und überqueren die nächste Brücke. Hier teilt sich nun der Weg. Rechts verschwindet er etwas überwuchert in einem Feld, links folgt er einem Zaun. Wir folgen dem linken Weg welcher nach hundert Metern steil ansteigt und über eine grasbewachsenen Hügel führt. Sind wir hier richtig? Ein Einheimischer läuft etwas entfernt hinter uns her und wir fragen ihn nach dem Weg zum Ellas Rock. Er sagt uns, dass wir ihm folgen sollen. Eigentlich genau das Gegenteil was man hier tun soll. Im Internet haben wir gelesen, dass hier Einheimische die Wanderer bewusst vom Weg abbringen, damit sie von anderen gegen Bezahlung wieder auf den richtigen Pfad gebracht werden. Wir checken die Onlinekarte und sehen aber, dass hier auch ein Weg ans Ziel führt. Also glauben wir dem guten Mann mal.



Der Einheimische zeigt uns noch die grobe Richtung und rät uns nicht vom Weg abzuweichen da dort Kobras lauern. Na denen möchte ich nicht unbedingt begegnen. Das Gras wird hier immer dichter aber wir kämpfen uns bis zu eine Teeplantage durch. Hier ist Endstation. Der Pfad endet vor einem Zaun und wir kommen nicht weiter. Wir versuchen noch eine Weg links und rechst dran vorbei zu finden. Vergebens. Die Vegetation ist einfach zu dicht und links ist ein steiler Abhang.



Nach kurzer Überlegung beschließen wir umzukehren. Da es schon etwas später ist werden wir es wohl nicht mehr zeitig auf den Ella Rock schaffen, wenn wir jetzt noch den richtigen Weg suchen müssen. Außerdem wird es gerade ziemlich windig und es fühlt sich ein wenig nach Gewitter an. Immerhin gab es hier oben zwei schöne Aussichtspunkte auf Ella. Auf dem Rückweg fällt die Laune schlagartig ab.Wir schieben uns gegenseitig die Schuld in die Schuhe wer den Tag so verkackt hat. Auf so einer langen Reise bleibt ein wenig Streit nicht aus. Kurz vor Ella berappeln wir uns aber wieder.

Dieses Mal folgen wir den Gleisen bis nach Ella, um direkt in ein Restaurant gehen zu können. Heute haben wir Lust auf Pizza. Die ersten Lokale bieten keine Pizzen an, aber im dritten werden wir fündig. Das zweigeschossige Restaurant wirkt von außen zwar etwas größer, doch als wir es betreten zeigt sich erst wie riesig der Laden ist. Hier haben bestimmt zweihundert Gäste Platz. Wir bestellen uns eine vegetarische Pizza und eine mit Meeresfrüchten. Während wir aufs Essen warten schaue ich mir die anderen Gäste an. Zwei Tische weiter sitzen zwei Mädels die wohl gerade vom Fotoshooting kommen. Eine der beiden ist recht normal gekleidet die andere aber trägt ein weißes Kleid uns sieht darin aus wie ein Engel. Passend dazu noch weißen Liedschatten und etwas goldenen Glitzer im Gesicht. Wirklich zum Schmunzeln, wie sich manche Leute für ein Foto verkleiden. Nach der wirklich sehr guten Pizza lassen wir uns mit dem Tuktuk in unser, etwas außerhalb der Stadt liegende, Hotel fahren und schlafen während eines Films ein.
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