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Sri Lanka, Colombo - Chaos am Flughafen

  • Autorenbild: Martin
    Martin
  • 9. Jan. 2022
  • 4 Min. Lesezeit

Um zwei Uhr nachts klingelt schon der Wecker und wir packen unsere letzten Sachen. Gegen kurz vor drei gehen wir runter, wo uns schon die Nachtschicht an der Rezeption erwartet. Der Mitarbeiter führt uns raus und wartet dort mit uns auf unser Taxi. Das ist uns in dieser unheimlichen Gegend auch ganz recht. Um uns herum wimmelt es am Straßenrand von Ratten und trotz Ausgangssperre sehen wir einige komische Gestalten herum wandeln.


Das Taxi fährt pünktlich um drei Uhr vor. Gott sei dank. Das wäre jetzt die Vollkatastrophe keinen Transfer zum Flughafen zu bekommen. Nach einer halben Stunde erreichen wir das Terminal, an dem mitten in der Nacht schon ganz schon was los ist. Wir können direkt einchecken und unser Gepäck aufgeben. Hinter den Schaltern warten wir in einer langen Schlange auf die Ausreise. Nach fünf Minuten klingelt mein Telefon und ein Mitarbeiter der Fluggesellschaft fragt mich wo wir uns gerade befinden. Ich erkläre ihm unsere Position und er kommt auf uns zu gerannt. Er fragt uns ob wir eine Powerbank im Aufgabengepäck vergessen hätten. Nach kurzem Überlegen leuchtet es uns ein. In unserem Basisgepäck, welches die ganze Zeit über in Delhi war, müsste noch eine aussortierte Powerbank sein. Shit. Was nun? Der junge Mann bittet uns ihn hinter dem Securitycheck zu treffen. Dort müssen wir dann noch einmal an unser Gepäck.


Die Schlange vor uns wird nur langsam kürzer und wir werden ungeduldig. Zwei der drei Schalter sind nicht durchgängig besetzt, da die Mitarbeiter mit wartenden Passagieren verschwinden. Wozu auch immer. Endlich kommen wir an die Reihe und der Mann am Schalter stempelt unsere Reisepässe ab. Jetzt kann ja nicht mehr viel schief gehen. Der Securitycheck zieht sich auch ganz schön in die Länge. Als wir dann endlich kontrolliert werden gibt es die nächste Überraschung. Unser GPS-Gerät wird von den Männern in Uniform genauestens betrachtet. Mit grimmiger Miene schauen sie uns an und sagen uns, dass solche Geräte in Indien verboten sind. Und jetzt?! Die Männer unterhalten sich und zum Glück kommt genau in diesem Moment auch wieder der Mitarbeiter der Fluggesellschaft dazu. Nach langem Diskutieren einigen sich die Männer darauf, dass ich mein Handgepäck zusammen mit dem Gerät als Aufgabegepäck abgeben kann. Unser treuer Begleiter der Fluggesellschaft schnappt sich meinen Rucksack und läuft zum Schalter um ihn dort abzugeben. Nach einigen Minuten kommt er wieder und wir können in einem Hinterzimmer unsere Powerbank holen. Genau solch einen Stress wünscht man sich um fünf Uhr morgens nach einer Nacht ohne Schlaf.



Nach den Kontrollen haben wir noch kurz Zeit unsere restlichen indischen Rupien für kleine Souvenirs auszugeben. Als wir am Gate ankommen können wir direkt einsteigen. Wir heben pünktlich ab und verlassen schnell das regenreiche Delhi. Die Flugbegleiterinnen servieren direkt ein kleines Frühstück mit Rührei. Da wir schon so früh essen habe ich jetzt immerhin noch drei Stunden Zeit ein wenig Schlaf nachzuholen. Zum Glück werde ich nur einige wenige Male wach und kann fast bis zur Landung schlafen.




Als wir das Flugzeug verlassen trifft uns der Schlag. Endlich Sommer. Auf dreißig Grad und eine tropische Schwüle sind wir garnicht eingestellt. Im Flughafen läuft die Einreise problemlos. Keine langen Schlangen, kein hektisches Gedrängel und keine zweifelnden Mitarbeiter, die zögern den Stempel in den Reisepass zu drücken. Auch unsere Rucksäcke liegen schon auf dem Gepäckband. Wir müssen nur noch unsere Health Declaration vorzeigen und sind offiziell in Sri Lanka.


Wir werden, wie so üblich, direkt von einem Taxifahrer abgefangen. Da wir aber erst noch Geld und eine SIM-Karte benötigen lehnen wir dankend ab und sagen, dass wir in ein paar Minuten wieder kommen. Die Kundschaft lässt er sich natürlich nicht entgehen und begleitet uns zu unseren Besorgungen. Danach zahlen wir einen Listenpreis für die Fahrt und er führt uns zu einem Taxi vor dem Gebäude. Im klimatisierten Gefährt werden wir über den kostenpflichtigen Expressway in 45 Minuten zum Hotel gefahren.



Im Hotel werden wir freudig von den netten Angestellten empfangen. In der Lobby sitzen noch einige andere westliche Touristen. Nach vier Monaten fast alleine unter Einheimischen ein komisches Gefühl. Eine Backpackerin neben uns hört, dass wir deutsch sprechen und wir kommen ins Gespräch. Ich weiß garnicht mehr wann wir uns das letzt Mal, abgesehen von Telefonaten, auf deutsch unterhalten haben.



Trotz aller Müdigkeit haben wir heute noch einiges zu erledigen. Wir laufen zum nahegelegenen Bahnhof und erkundigen uns dort über die Zugtickets die wir in den nächstes Wochen benötigen. Zwischen den vielen Ticketschaltern befindet sich ein Touristenbüro der Agentur Blue Haven Tours. Mr. Linton, der Besitzer, empfängt uns herzlich und wir schildern ihm unsere Reiseroute. Er notiert die Fahrtzeiten und besorgt uns die Tickets im Bahnhof. Auch wenn sie so ein oder zwei Euro teurer sind, sind wir froh, dass wir uns das Prozedere heute ersparen. Zusätzliche buchen wir einen privaten Fahrer für fünf Tage. Dieser begleitet uns auf der Strecke vom Süden ins Hochland. Leider fahren dort keine Züge und von überfüllten, rasenden Busse haben wir erstmal genug.



Am frühen Abend sind wir zurück im Hotel und zu müde um noch irgendetwas zu unternehmen. Auch für einen Restaurantbesuch haben wir keine Energie mehr, also hole ich uns eine Kleinigkeit bei Burger King um die Ecke. Kim schläft schon als ich zurückkomme, verspeist im Halbschlaf einen Burger und dreht sich sofort wieder um. Dank meines Nickerchens im Flugzeug fallen mir die Augen erst gegen halb elf endgültig zu.


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