Sri Lanka, Anuradhapura - Sonnenuntergang am Nuwara Wewa
- Martin
- 6. Feb. 2022
- 4 Min. Lesezeit
Zum Frühstück gibt es, nach dem langweiligem Toast gestern, heute wieder mal ein einheimisches Essen mit Dahl, Kokosnusssambal und Rotti. Der Kaffee wird auch zeitgleich serviert und nicht wie gestern erst zehn Minuten nachdem wir fertig waren.

Nach dem Essen gehen wir wieder auf unser Zimmer. Ich erkundige mich über die Einreisebestimmungen für Thailand und bereite den benötigten „Test and Go Pass“ vor. Wir haben online alle möglichen Dokumente von uns abgespeichert. Eine Kopie des Reisepasses, eine der Versicherung, die Impfnachweise und so weiter. Sollte also eigentlich alles abrufbar sein. Aber natürlich will wieder jedes Land seine eigenen Größen- und Dateiformate haben. Thailand zum Beispiel akzeptiert keine PDF sondern nur Bilddateien. Das heißt ich muss von allen angeforderten Dokumenten einen Screenshot machen und als JPG abspeichern.
Bei meiner Recherche bin ich auch darauf gestoßen, dass es verboten ist Abbilder von Buddha aus Thailand auszuführen. Die recht große Figur, die wir in Nepal gekauft haben, könnte also zu Schwierigkeiten führen. Ach und da war ja noch was mit dem GPS-Tracker. Nachdem wir bei der Ausreise aus Indien fast das Gerät abgeben mussten, da es dort nicht erlaubt ist, haben wir geschaut wo es noch verboten ist. Natürlich haben wir nicht mehr dran gedacht, das Thailand auch auf der Liste steht. Dann müssen wir jetzt wohl ein Paket nach Hause schicken. Koste es was es wolle…. ;)
Also ist unser erster Anlaufpunkt für Heute die Poststelle in Anuradhapura. Wir haben die Sachen, die wir verschicken wollen, in Colombo, aber wir möchten uns vorab über die Kosten informieren. Auf dem Weg fällt uns ein, dass heute Sonntag ist. Wenn man keine wirklichen Termine hat vergisst man schon mal ganz gerne die Zeit. Ich habe einer Freundin letztens sogar einen Monat zu früh zum Geburtstag gratuliert, da ich im falschen Monat war. Die Post hat glücklicherweise geöffnet. Drei Kilo sollen wohl nur 4000 Rupien kosten. Das sind ungefähr zwanzig Euro. Im Internet habe ich nur Express-Dienste gefunden, für 200€ und mehr…
Nachdem wir unsere Pflicht erfüllt haben geht es jetzt zum Shoppen. Da wir ja eigentlich nur Wandern wollten, haben wir für diese Klimazone, die nun einen Großteil unserer Reise ausmacht, keine passenden Klamotten. Wir laufen die Hauptstraße entlang und ungefähr die Hälfte der Geschäfte hat geöffnet. Da es jetzt zur Mittagszeit wieder ziemlich heiß wird kommen die klimatisierten Geschäfte gerade passend für eine kleine Abkühlung. Auch die vereinzelten Bäume entlang der Straße bieten sich immer wieder für einen kleinen Stopp an. Kim wird in zwei Geschäften fündig und kann sich nun wieder in der Öffentlichkeit blicken lassen ;)
Am Ende der „Einkaufsstraße“ erreichen wir den neuen Busbahnhof. Ich weiß nicht in welchem Jahr er diesen Titel bekommen hat, aber das muss schon zwei, drei Jahrzehnte zurückliegen. Wir erkunden uns in einem kleinen Büro bezüglich unseres Busses am nächsten Tag. Es gibt drei Verbindungen, die um zehn vor acht morgens passt uns am besten. Tickest kann man bei den staatlichen Bussen nicht im Voraus kaufen, wir sollen einfach kurz vor der Abfahrt hier auftauchen.
Der letzte Punkt auf unserer Liste für heute ist Geld abheben. Eigentlich der einfachste Punkt wie wir dachten. Der Automat auf dem Weg zurück zum Hotel akzeptiert allerdings unsere Karten nicht. Ich schaue online nach weiteren Geldautomaten und find vier Stück die mit einem Umweg verbunden sind. In der Nachmittagshitze quälen wir uns durch die Gassen der Stadt, um am ersten Automaten feststellen zu müssen, dass wir auch hier kein Geld bekommen. Zweihundert Meter weiter sind wir dann aber erfolgreich. Für den Rückweg nehmen wir uns für einige wenige Hundert Meter sogar ein Tuktuk, weil wir es nicht mehr in der Hitze aushalten.
Wieder im Zimmer beende ich die Beantragung des Thaipasses. Mit den vorbereiteten Dateien ist das schnell erledigt. Jetzt heißt es abwarten und hoffen, dass alles genehmigt wird…
Da wir morgen um sieben Uhr zum Busbahnhof aufbrechen, werden wir wohl nicht mehr zum Frühstücken kommen. Bei Bezahlen der Unterkunft handele ich daher mit dem Besitzer aus, dass wir das schon gebuchte Frühstück gegen ein Abendessen tauschen können. Auf dem Weg sage ich auch den Ausflug für heute Nachmittag nach Mihintale ab. Eigentlich ist das ein schöner Ausflug in den fünfzehn Kilometer entfernten, historischen Ort, aber wir haben einfach keine Lust darauf. Einerseits ähnelt die Klosteranlage sehr der gestrigen, andererseits hat uns die Sonne gestern und heut so zugesetzt, dass wir ganz einfach ausgelaugt sind. Auch dieses ständige Aufschwatzen dieser Tour von Fahrern und Hotelpersonal macht uns die Tour irgendwie madig. Da durch die lange Anfahrt wahrscheinlich schnell etwas Geld verdient werden kann, ist dieser Ausflug wohl auch sehr profitabel.

Da wir aber nicht den Rest des Tages auf unserem Zimmer verbringen wollen machen wir noch einen kleinen Spaziergang am Nuwara Wewa. Eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang kommen wir an der Staumauer an und haben einen herrliche Sicht auf den See. Im Reiseführer wurde zwar noch ein Blick auf die Altstadt versprochen, aber den können wir hier nicht ausmachen. Wir bleiben bis die Sonne hinter den Tempelanlagen untergeht und genießen danach noch etwas die kühle Luft. Am Seeufer haben sich einige Einheimische zum Baden versammelt. Bei genauer Betrachtung sieht es aber eher so aus, als ob sie sich hier waschen und die Zähne putzen. Im Dunkeln geht es dann zurück zum Hotel, wo wir noch unsere Rucksäcke für die morgige Weiterfahrt packen.




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