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Nepal, Pokhara - Ein paar ruhige Tage in der Stadt

  • Autorenbild: Kim
    Kim
  • 7. Nov. 2021
  • 5 Min. Lesezeit

Nach der anstrengenden Tour zum Annapurna Base Camp gönnen wir uns ein paar ruhige Tage in Pokhara. Die Sonne scheint durchs Fenster hindurch und weckt mich. Ich bin gestern tatsächlich samt Wandermontur eingeschlafen. Ich springe auf, putze mir die Zähne und hole die mittlerweile bitter nötige Dusche nach. Wie neu geboren!


Heute ist wieder Waschtag, sodass wir all unsere dreckige Wäsche bis neun an der Rezeption abgeben müssen. Ich wühle meine Sachen durch und überlege was ich heute bloß anziehen soll. Es gibt nichts wirklich sauberes mehr nach den letzten zwölf Wandertagen. Ich entscheide mich für meine lange Unterwäsche - das wohl geringste Übel und den damit verbundenen Tag im Hotel, da ich mich so nicht unter allzu viele Menschen mischen möchte. In den Alpen würde ich mit meine Skiunterwäsche wohl kaum auffallen, aber im 25 Grad warmen Pokhara ist mir das Outfit des Tages doch etwas unangenehm.


Unser Frühstück wird uns heute versehentlich aufs Zimmer gebracht. Ach wie schade. Eigentlich hatten wir nur vorbestellt und wollten runter kommen, aber ich hab auch nichts dagegen mir zumindest einen peinlichen Auftritt für heute zu sparen ;) Wir setzen uns an den kleinen Tisch und genießen unser Brot mit Omelette, gebratenen Kartoffeln, Masala Chai und Wassermelonensaft.



Den restlichen Tag verbringen wir fast ausschließlich im Bett und erholen uns von den Strapazen. Ich sortiere die Bilder der letzten Tour und bereite schonmal die ersten Blogbeiträge vor. Unsere Texte schreiben wir zwar immer am selben Tag, da unsere Erinnerung sonst nicht mehr frisch genug ist - um Instagram und die Veröffentlichung kümmere ich mich aber immer erst in den Städten. Zum einen bekomme ich es zeitlich nicht hin quasi live von der Tour zu posten und habe oft keinen Internetzugang - andererseits genieße ich lieber den Sonnenuntergang, als den ganzen Abend bei Social Media zu verbringen. Dementsprechend bedeutet das natürlich mehr Arbeit zwischen den Touren. Bilder wollen bearbeitet, Texte korrekturgelesen, Touren verknüpft, Beiträge bebildert und für die nächsten Wochen getimt werden.


Da wir uns heute kaum bewegt haben, reicht uns zur Abwechslung mal eine Kleinigkeit zum Abendessen. Wir gönnen uns ein Sandwich mit gebratenem Gemüse im Garten des Hotels und verschwinden in unseren langen Unterhosen schnell wieder von der Bildfläche der Öffentlichkeit hinein in unsere Netflix Höhle.


Mit neuer Motivation und endlich wieder frischer Wäsche starten wir in den nächsten Tag. Meine Mission für heute: eine Yogamatte besorgen. Nach der ganzen Wanderei und Schlepperei des schweren Rucksacks braucht mein Nacken mal etwas Entspannung. Gegen Mittag machen wir uns auf in die Stadt. Wir durchkämmen etliche Läden. Vielleicht sind wir zu wählerisch, aber die Matte sollte möglichst klein zur Weiterreise sein und vielleicht nicht grade knallpink. Ersteres gelingt uns nach einigen Versuchen, mit den Farben arrangieren wir uns nach der langen Suche einfach.


Zurück im Hotel schwingen wir uns in unser zweites Paar Unterwäsche und springen in den Pool. In Kathmandu hatten wir leider nicht bedacht, dass wir Schwimmsachen brauchen könnten. Egal. Die kennen uns hier ja eh schon in langen Unterhosen, dann jetzt halt auch noch in kurzen ;) Das Wasser ist herrlich warm und wir ziehen eine halbe Stunde Bahnen durch den etwa zehn Meter langen Pool, begleitet mit indischer Bollywood Musik, die aus dem Fernseher dröhnt.



Nach dem Schwimmen gehen wir hoch und überlegen wo wir am besten unsere Yogamatten ausrollen könnten. Die Hotelzimmer sind auf zwei Gebäude aufgeteilt. Die Dachterrasse befindet sich auf dem anderen Gebäude, da ist uns aber zu viel los. Ob es hier wohl auch eine gibt? Für gewöhnlich haben hier alle Gebäude Dachterrassen. Wir schnappen uns unsere Matten und laufen bis ins letzte Geschoss hinauf. Auf dem Boden liegt Wäsche, in den offen stehenden Abstellräumen stehen Putzmittel. Definitiv kein öffentlicher Bereich, aber die Tür zur Terrasse ist offen - Jackpot! Neben unzähligen Leinen mit duftender Wäsche breiten wir unsere Matten aus. Wir recken, strecken und dehnen uns beim Sonnenuntergang und bestem Blick auf des Annapurnamassiv - was will man mehr!



Am nächsten Morgen springen wir wieder in den Pool und absolvieren unsere tägliche Schwimmrunde. Es macht richtig gute Laune schon vor dem Frühstück etwas geschafft zu haben. Für heute organisieren wir uns einen Fahrer, da wir uns einige Sehenswürdigkeiten in Pokhara anschauen wollen. Wir starten unsere Tour um zehn und fahren zunächst zur Weltfriedensstupa hinauf. Sie liegt auf einem Berg hoch über dem See und bietet eine fantastische Aussicht auf Pokhara und den Himalaya. Die Fahrt ist, wenn auch kurz, wie immer anstrengend. Die Straßen sind mit tiefen Schlaglöchern durchsetzt und der Abgrund tief. Oben angekommen führt ein Fußweg bis zur Stupa, an welcher man sich die Schuhe ausziehen muss - wie an jedem heiligen Ort in Nepal. Im Uhrzeigersinn laufen wir um sie herum und bewundern die Aussicht.







Auf dem Rückweg lockt uns der Duft von frisch gerösteten und gemahlenen Kaffee in ein kleines Café, wo wir kurz verweilen wollen. Kurz ist allerdings relativ. Wir warten über eine halbe Stunde auf unseren Kaffee, den wir dann eilig austrinken. Heute steht noch einiges auf dem Programm!



Den nächsten Stop legen wir an der Devi’s Cave ein. Hätte uns der Taxifahrer nicht erklärt, wo wir hinmüssen, hätten wir den Eingang sicherlich übersehen. Er ähnelt eher einem Markt, durch den wir uns zunächst hindurch müssen. Eine riesige und reich verzierte Spindeltreppe führt uns hinunter zum Höhleneingang. Die Luftfeuchtigkeit steigt auf gefühlte 100% an und es riecht modrig. Es geht einige Stufen bis zum Heiligtum hinab. Fotografieren leider nicht gestattet. Hinter einem Gitter stehen unzählige Statuen, die mit Blüten geschmückt sind. Der Weg führt uns weiter in die Höhle hinein und wird zunehmend dunkler und enger, sodass wir uns bücken müssen. Nach ein paar Metern erreichen wir einen hohen Raum, der durch einen spektakulären Lichtspalt beleuchtet wird. Dahinter liegt der Devis Fall, den wir uns als nächstes anschauen wollen.






Wir schlängeln uns zurück zum Höhleneingang und queren die Straßenseite. Der Devi’s Fall liegt in einem kleinen Park, mitten in der Stadt und genauso unscheinbar wie die Höhle, aber dennoch einen Besuch wert. Im Vergleich zu den Wasserfällen auf unseren bisherigen Touren eher unspektakulär, aber dennoch schön anzusehen.



Zum Mittagessen fragen wir unseren Fahrer, wo wir gut und günstig essen können. Er empfiehlt uns ein kleines einheimisches Restaurant außerhalb des Touristenstadtvietels. Der vegetarische Burger ist unglaublich gut und unglaublich günstig. Für umgerechnet unschlagbare 2,50€ pro Person werden wir satt und machen uns auf den Weg zu einem riesigen Canyon am Rande der Stadt. Wie queren eine wackelige Hängebrücke und blicken auf die bunten Dächer eines kleinen, am Fluss gelegenen Stadtviertels, dass eher einen ärmeren Eindruck macht. Die Häuser bzw. Hütten sehen sehr improvisiert aus, aber das Farbenspiel mit dem türkisfarbenen Fluss ist auf jeden Fall einen Abstecher wert.




Der letzte Stop für heute ist das International Mountain Museum. Nur wenige Minuten entfernt findet sich in einer riesigen Halle alles was das Bergsteigerherz begehrt. Die Ausstellung ist zwar nicht vergleichbar mit den interaktiven europäischen Museen, aber es macht dennoch Spaß durch die vielen Gänge zu schlendern und die höchsten Berge der Welt zu bestaunen. Vorallem das originale Equipment von Legenden wie Edmund Hillary, der 1953 zusammen mit Sherpa Tenzing Norgay den Mount Everest zum ersten Mal erklimmte, lässt uns ganz schön staunen. Unvorstellbar, was damals mit so einfacher Ausrüstung geleistet wurde.




Den erlebnisreichen Tag lassen wir auf beim Sonnenuntergang auf der Dachterrasse ausklingen. Mit einem letzten Blick auf den Annapurna entspannen wir uns beim Yoga. Morgen geht es mit dem Bus zurück nach Kathmandu. Na das kann ja was wieder was werden…



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