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Nepal, Everest Base Camp - Etappe 24: Lukla

  • Autorenbild: Martin
    Martin
  • 11. Dez. 2021
  • 4 Min. Lesezeit

Nepal, Everest Base Camp - Etappe 24

von Phakding nach Lukla

➙ 8,6km ➚ 449hm ➘ 221m


Der vorerst letzte Wandertag beginnt etwas wärmer als die Tage zuvor. Jetzt fällt es uns auch nicht mehrt so schwer in die Wanderklamotten zu springen und wir sind schnell aufbruchbereit. Nach dem Frühstück gehen wir los. Der Himmel ist komplett wolkenfrei, ideales Flugwetter. Hoffentlich ist das morgen auch noch so. Der Wind der heute weht ist wohl zu schwach um ein Flugzeug aus dem Gleichgewicht zu bringen.


Über eine der letzten Hängebrücken für diese Tour verlassen wir Phakding. Heute kommen wir durch unzählige kleine Ortschaften die dicht beieinander liegen. Dadurch ist die letzte Etappe bis nach Lukla nicht gerade sehr fotogen. Ein wenig geplättet von den Strapazen des letzten Monats sind wir auch froh, dass wir bald erst mal die Wanderschuhe an den Nagel hängen können.



Nach einer Teepause kommen wir an unzähligen Baustellen vorbei. Meistens wird der Weg geflickt. Aber auch neue und zudem riesige Unterkünfte werden neben der Straße gebaut. Die Balken dafür werden direkt vor Ort aus Baumstämmen gesägt um sich das Geschleppe aus dem Tal zu sparen.


Heute legen wir mal wieder mehr Höhenmeter als gedacht zurück. Entspannte Tage gibt es hier nicht. Durch die Anstrengung wird uns aber immerhin warm und wir können unsere Jacken ablegen. Die vielen Gebetsmühlen, angemalten Steine und Schreine, an denen wir heute vorbeikommen, umrunden wir heute von der anderen Seite. So kommt etwas Abwechslung auf ;) Heiligtümer werden hier immer im Uhrzeigersinn umrundet, genauso werden die Gebetsmühlen immer mit der rechten Hand links herum gedreht.




In der Mittagspause, die wir kurz vor Lukla einlegen, sehen wir ein Flugzeug starten. Vielleicht haben es die Kanadier ja noch geschafft und sind nun auf dem Weg nach Kathmandu. Wir haben uns nicht beeilt, da wir auf jeden Fall morgens fliegen wollen. Nachmittags ziehen oft Winde und Wolken auf die den kurzen Flug unangenehm werden lassen. Nach einer kleinen Portion Spaghetti mit Käse brechen wir zu den letzten Metern auf. Allerdings geht es bis Lukla noch weitere 180 Meter bergauf. Und die ziehen sich ganz schön. Zum Glück wird es hier wieder etwas ansehnlicher. Wir gehen auf einem wunderschönen Waldweg bis wir endlich Lukla erreichen.



Der Ort wirkt im Vergleich zu denen in den letzten Wochen sehr belebt. Etliche Shops und Restaurants reihen sich hier aneinander. Wir kommen an einem, von außen sehr einladenden, Burgerladen vorbei und merken uns diesen schon mal vor. Nachdem wir unser Hotel bezogen haben checken wir erstmal den Flughafen. Nur ein, zwei Minuten Fußweg haben wir bis dorthin. Oberhalb der Start- und Landebahn befindet sich ein Fußweg von wo man eine super Sicht auf das gesamte Gelände hat. Sieht ganz schön abenteuerlich aus. Die Rollbahn wurde mit beachtlichem Gefälle angelegt. Aber so bekommen wir immerhin genug Schwung um abzuheben.


Nach der Inspektion statten wir dem Burgerladen einen Besuch ab. Wir entscheiden uns für den Veggieburger in der Everest-Version mit zwei Patties und extra Käse. Das Mittagessen liegt zwar noch nicht so weit zurück aber das haben wir uns echt verdient. In Nepal haben wir uns vorgenommen, besonders aus hygienischen Gründen, ganz auf Fleisch zu verzichten. Die vegetarische Küche hier hat uns aber so überzeugt, dass wir gar kein Verlangen mehr auf Fleisch haben. Hier gibt es immer eine oder auch mehr fleischlose Alternativen. Da sind Indien und Sri Lanka ja genau die richtigen Länder in denen wir unsere Vorsätze weiterführen können.



Auf unserem Zimmer gönnen wir uns beide noch eine heiße Dusche. Danach packen wir unser Gepäck so, dass wir morgen direkt zum Flughafen gehen können. Um viertel nach Fünf am Morgen klingelt dann auch der Wecker. Im Dunkeln brechen wir auf und sind die ersten am Flughafen. In dem kleine Gebäude befinden sich vier winzige Check-In-Schalter von drei verschiedenen Fluggesellschaften. Nach wenigen Minuten treffen auch die Angestellten von Tara-Air ein und wir können einchecken. Unser Gepäck wird sporadisch kontrolliert und wir dürfen in die nächste Wartehalle gehen. Dort stoßen auch noch die zwei Kanadier zu uns. Während wir mit ihnen plaudern schiele ich immer aus dem Fenster. Unsere Maschine, die heute morgen aus Kathmandu kommt, müsste jeden Moment aufsetzen. Mit etwas Verspätung ist es dann endlich soweit. Die kleine Twin Otter parkt vor dem Flughafengebäude und die Passagiere steigen aus. Nun dürfen wir auch aufs Rollfeld und die Maschine betreten. Alle neunzehn Plätze sind besetzt und es dauert nicht lange und die Maschine steht zum Start bereit. In einem Höllenlärm heulen die beiden Motoren auf. Jetzt kann es nicht mehr lange dauern.




Die Hotels, die ich aus dem Fenster sehe, beginnen sich zu bewegen. Ich fange an zu zählen und nach zwölf Sekunden hebt das Flugzeug ab. Wir haben uns extra Sitzplätze auf der rechten Seite des Flugzeugs gesichert um einen letzten Blick auf diese gigantische Bergkette werfen zu können. Nach nur wenigen Augenblicken zeigen sich auch schon die ersten Berge. Ich kann sie von hier oben zwar nicht bestimmen aber die Aussicht ist unglaublich. Nach unten sehe ich viele kleine Siedlungen und endlose Straßen die sich wie Schlangen durchs Gebirge winden. Der Flug an sich ist sehr angenehm und ruhig. Nur über einem Tal sind die Winde etwas stärker und das kleine Flugzeug wird wie ein Spielzeug herum geschüttelt. Nach ungefähr einer Minute beruhigt sich die Lage und wir setzten unseren Flug in aller Seelenruhe fort.




Nach nur dreißig Minuten kommen wir bei schönstem Wetter in Kathmandu an. Wir verlassen das Flugzeug und steigen in einen Bus, der uns zum Terminal fährt. Auf der kurzen Fahrt kommt es fast zu zwei Kollisionen mit anderen Fahrzeugen. Eigentlich verrückt, dass man sich solche Sorgen vor dem Flug macht und dann ist die dreiminütige Fahrt im Bus gefährlicher. Wir schnappen uns unser Gepäck, welches ruckzuck am Terminal ist und verlassen das Flughafengebäude. Draußen warten schon etliche Taxifahrer auf die Passagiere. Wir schnappen uns den erstbesten und verstauen unsere Rucksäcke im kleinen Kofferraum. Da nicht viel auf den Straßen los ist sind wir recht schnell am Hostel. Unser Zimmer können wir noch nicht beziehen, da wir schon um neun Uhr ankommen. Halb so wild. Unsere Mägen habe heute sowieso noch nichts zu Essen bekommen. Nach einem leckeren Aloo Parantha und Masala Tee können wir dann einchecken. Wahnsinn, wie man sich nach einem Monat, in dem man fast ausschließlich in den einfachstes Unterkünften übernachtet hat über eine Klimaanlage, einen Schrank und eine Dusche, die mit Hochdruck läuft freuen kann.

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