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Nepal, Everest Base Camp - Etappe 23: Phakding

  • Autorenbild: Kim
    Kim
  • 10. Dez. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Nepal, Everest Base Camp - Etappe 23

von Namche Bazar nach Phakding

➙ 10,7km ➚ 266hm ➘ 973m


Heute geht es endgültig zurück. Wir verlassen Namche Bazar und machen uns auf den Rückweg nach Lukla. Letztendlich haben wir uns doch für den Flug entschieden. Vielleicht ist eine halbe Stunde Angst im Flugzeug doch besser als ganze zwölf Stunden Angst im Jeep. Auch wenn es der gefährlichste Flughafen der Welt sein soll, ist der Flug statistisch gesehen bestimmt noch sicherer als eine weitere lange Fahrt auf Nepals katastrophalen Straßen. Die zwei gewonnen Tage in Kathmandu können wir gut zur weiteren Reiseplanung gebrauchen und ich hoffe ich erhole ich mich noch pünktlich vor unserer Weiterreise nach Indien von meiner schon Wochen andauernden Erkältung.



Viele laufen von Namche Bazar direkt bis nach Lukla durch, aber da wir noch genügend Zeit haben, nehmen wir uns zwei Tage Zeit. Nach dem steilen Abstieg, den wir vom Hinweg noch gut in Erinnerung haben, erreichen wir die Hilary Bridge. Der Kiefernwald duftet herrlich und die bunten Gebetsfahnen wehen fröhlich im Wind. Auch diesmal ist mir etwas mulmig beim Blick hinab. Auf der anderen Seite kommen uns drei riesige Eselkarawanen entgegen, die mit Gasflaschen vollgepackt sind. Wir haben es grade noch zur rechten Zeit über die Hängebrücke geschafft. Kommen einem Esel entgegen heißt es Rückzug. Esel und Yaks haben immer Vorfahrt.




Etwas weniger steil geht es weiter hinab nach Pasang, wo wir es uns in der Sonne gemütlich machen. Ich ziehe mir die Daunenjacke über und genieße nach so vielen kalten Tagen die Wärme. Ich könnte direkt einschlafen. So langsam macht sich die Erschöpfung nach dieser langen und vorallem hohen Wanderung bemerkbar. Wir bestellen uns einen schwarzen Tee und gebratenen Reis mit Gemüse und etwas Yakkäse. Der weitere Weg führt uns relativ unspektakulär durch viele kleine Dörfer. In Monjo müssen wir nochmal unsere Permits vorzeigen und verlassen dann offiziell mit einem weinenden und einem lachenden Auge den Sagarmatha Nationalpark.




Starker Wind zieht auf. Wir queren eine weitere, sehr wackelige Hängebrücke. Ich muss mich seitlich festhalten, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Scheiße! Ich bleibe mit meiner Hand am rostigen Draht hängen. Ein blutiger, langer Kratzer ziert nun meine Hand. So langsam hab ich keine Lust mehr. Uns kommen noch einige Wanderer entgegen, die Richtung Everest Base Camp aufsteigen. Eigentlich ist die Saison schon vorbei. Das wird ganz schön kalt werden da oben.


Da wir heute nur eine kleine Etappe vor uns haben, kehren wir nach ein paar Kilometern nochmal in einem kleinen Guesthouse ein. Für die Nerven gibts ein Snickers und einen Masala Tee - für meine kleine, aber sehr nervige Wunde Desinfektionsmittel. Als wir wieder aufbrechen ziehen dunkle Wolken auf. Wir haben den ganzen Monat über noch keinen Regentropfen abbekommen und hoffen auch heute trocken zu bleiben. Wir folgen dem Pfad den Fluss entlang. Wie gehabt ist es ein ständiges, wenn auch leichtes, Auf und Ab. Ein paar träge Esel kommen uns entgegen und wälzen sich im Laub. Offensichtlich sind nicht nur wir müde von der ganzen Lauferei.



Wir kommen wieder an riesigen Hotelanlagen vorbei, die grade im Aufbau sind. Erinnert mich an eine künstliche Freizeitparkkulisse. Ich möchte mir garnicht vorstellen wie es hier mit all den Menschen sein muss, die hier Platz finden können. Ich kann echt nicht oft genug sagen, wie froh und dankbar ich darüber bin, dass wir diese spektakuläre Tour fast für uns alleine hatten. Ich denke, dass wird nie mehr so sein. Gegen vier Uhr kommen wir bereits in Phakding an. Schnelles Internet! Also schnell mit neuen Serien für die nächsten Abende versorgen. Im riesigen Speisesaal wirken wir wieder total verloren. Bis auf zwei Kanadier, mit denen wir uns den Abend über nett unterhalten, sind wir wieder allein in diesem riesigen Hotel. Bevor wir in unsere Schlafsäcke kriechen verdrücken wir noch eine große Portion Dal Bhat - wahrscheinlich die letzte in Nepal.

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