top of page
  • Facebook
  • Instagram
  • Komoot
  • Mail
  • Blog abonnieren

Nepal, Kathmandu - Pashupatinath Tempel

  • Autorenbild: Kim
    Kim
  • 12. Dez. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Die Zeit in Kathmandu nutzen wir, um die Bilder unserer letzten Tour zu sortieren, die nächsten Blogbeiträge hochzuladen und unsere weitere Reise zu planen. In ein paar Tagen geht es für knapp vier Wochen nach Indien und anschließend nach Sri Lanka. Wir wälzen unsere Reiseführer, basteln uns eine grobe Reiseroute zusammen und buchen unsere Unterkünfte für die nächsten Wochen.

Nach der ganzen Planung möchten wir die restliche Zeit in Kathmandu noch nutzen, um uns noch einige kulturell interessante Orte anzuschauen. Nach einem ausgiebigen Frühstück machen wir uns an unserem letzten Tag in der Stadt zunächst auf den Weg nach Bodnath. Wir nehmen ein Taxi zu der etwa fünf Kilometer entfernten Stupa. Sie ist eine der weltweit größten Bauwerke seiner Art und gilt als wichtigste tibetanische Stupa außerhalb von Tibet.



Sie erstrahlt in hellem Weiß, die Gebetsfahnen wehen im Wind und unzählige Tauben fliegen umher. Im Uhrzeigersinn umrunden wir die Stupa, drehen dabei die Gebetsmühlen und schlendern durch die kleinen Händlerstände am Wegesrand.




Nachmittags besuchen wir den Pashupatinath Tempel, der heiligste Ort für Hindus in Nepal. Der Tempelbezirk liegt am Fluss Bagmati, der in den Ganges mündet. Schon von weitem sehen wir den Rauch von den Ghats aufsteigen, auf denen die Toten verbrannt werden. Die Vorstellung bei einer Verbrennung dabei zu sein ist ziemlich erschreckend, für Hindus aber völlig normal. Für sie ist der Körper nur ein vorübergehender Ort für die Seele, die nach dem Tod in einem anderen Körper weiterleben wird. Der Tod wird hier viel weniger verdrängt und nicht tabuisiert wie bei uns.



Wir passieren den Tempeleingang und ein Einheimischer führt uns ungefragt durch die Tempelanlage. Wir sind aber froh, dass uns jemand zur Seite steht, da wir uns nicht versehentlich unangemessen verhalten wollen. Für uns Europäer ist es sehr befremdlich bei einer fremden Beerdigung so nah beizuwohnen. Die Atmosphäre des Tempels ist magisch. Das sanfte Abendlicht strahlt durch die Gebäude hindurch und die Menschen wandeln als Silhouetten vor dem aufsteigenden Rauch entlang.





Mit etwas Abstand können wir von der anderen Flusseite eine Zeremonie beobachten. Der Tote wird zunächst symbolisch gewaschen und mit seinen Füßen in den Bagmati Fluss getaucht. Eingewickelt in gelbe Leinentücher wird er zu den Ghats, den Verbrennungsstätten getragen, auf einen mit Blumen geschmückten Scheiterhaufen abgelegt und mit feuchtem Stroh bedeckt. Der älteste Sohn umschreitet den Toten fünf Mal im Uhrzeigersinn und zündet den Scheiterhaufen in der Nähe des Kopfes mit einem in Butter getränkten Strohbüschel an. Die Angehörigen und Freunde bleiben während der gesamten, etwa vierstündigen Verbrennung, in der Nähe. Das Feuer ermöglicht der Seele den Körper zu verlassen, dessen Asche anschließend in den heiligen Fluss gestreut wird.





Wir schlendern mit dem Einheimischen etwas durch die Anlage hindurch und tauschen uns über unsere so unterschiedlichen Kulturen und Rituale aus. Wir treffen auf sogenannte Sadhus, Verehrer Shivas, welche sich ausschließlich von Almosen ernähren und lediglich das besitzen, was sie bei sich tragen. Sie versuchen sich von sinnlichen Leidenschaften zu befreien und die körperliche Welt hinter sich zu lassen. Zum Abschluss segnen sie uns mit einem Tika auf der Stirn. Mit vielen neu gewonnen Eindrücken machen wir uns, hindurch durch die vielen umhertollenden Affen, zurück auf den Weg in Richtung Stadtmitte.



Unser letztes Ziel für heute ist der Durbar Square vor dem alten Königspalast. Der Platz beherbergt viele geschichtsträchtige Bauwerke, wie beispielsweise die Überreste des Kasthamandap, der Kathmandu seinen Namen gab. Er ist der älteste Tempel der Stadt und wurde leider während des Erdbebens stark beschädigt. Laut der Legende wurde er aus nur einem Baumstamm gefertigt, was uns angesichts seiner Größe aber relativ unwahrscheinlich erscheint ;)






Zu Fuß machen wir uns auf den Rückweg zu unserem Hostel. Wir drängen uns durch die engen Gassen und denken an unsere Ankunft vor zwei Monaten zurück, als wir uns in dieser chaotischen Stadt noch so verloren gefühlt haben. Mittlerweile haben wir uns richtig eingelebt!




Comments


bottom of page