Nepal, Kathmandu - Letzte Besorgungen für den Annapurna Circuit
- Martin
- 14. Okt. 2021
- 4 Min. Lesezeit

Heute geht es früh aus den Federn. Um viertel vor sechs klingelt schon der Wecker. Wir wollen heute per Taxi zum New Bus Park der etwas außerhalb von Thamel liegt. Er ist in 30 Minuten auch zu Fuß zu erreichen, wir haben aber gelesen, dass man auf dem Weg dorthin durch nicht so schöne Stadtteile muss. Das Tor des Hostels ist verschlossen. Gut, dass wir uns heute nur um die Tickets kümmern wollen. Wären wir auf dem Weg zum Bus käme jetzt schon die erste Panik auf. Wir wurden wohl bemerkt und ein Mann taucht hinter uns auf und öffnet uns das Tor. Auf der Straße finden wir schnell ein Taxi und sind in nur wenigen Minuten am Bus Park. Hier stehen unzählige Busse dicht beieinander. Sonst ist es aber recht ruhig hier. Wir erkunden uns am Ticketschalter nach Bustickets nach Besisahar. Da morgen der Haupttag des Dashain-Fests ist fahren wohl keine Busse. Erst am Samstag wieder. Super. Der Verkäufer erklärt uns noch, dass wir 500 Meter weiter gehen sollen. Dort befindet sich der Abfahrtsort nach Besisahar und wir würden die Tickets direkt beim Busfahrer bekommen. Wir fragen uns zu besagtem Ort durch und werden schnell fündig. An der staubigen, mit Müll bedeckten Hauptstraße stehen weitere Busse. Mehrere Personen umkreisen uns direkt und fragen wo es hin geht. Wir können ein paar nützliche Informationen aufschnappen und nehmen das nächste Taxi zurück zum Hostel. Der Fahrer möchte auch wissen was wir vorhaben uns sagt, dass sein Bruder eine Travel Agency hat. Er fährt noch einen kleine Umweg und zeigt uns das leider verschlossenen Büro. Direkt davor ist der Touristbus-Park. Von hier gibt es die Möglichkeit nach Pokhara zu fahren und in Dumre umzusteigen und von dort weiter nach Besisahar zu gelangen. Hinter dem Buspark biegen wir ab uns sind direkt vor unserem Hostel. Da die Busse sehr früh fahren wäre es eine gute Alternative einen Bus direkt um die Ecke zu nehmen.


Moment mal! Wir sind doch gerade an der Stelle, an der die Busse abfahren sollen vorbei gefahren. Um kurz nach sieben. Da war einfach niemand. Alles war zu. Ok, fährt da vielleicht während des Festivals gar kein Bus? Ich mache mich noch mal auf, um zu schauen ob man dort irgendwelche Infos bekommt. Ist ja nicht weit. Nach fünf Minuten bin ich wieder am vermeintlichen Busbahnhof und sehe mich genauer um. Nichts. Dann müssen wir wohl doch am Samstag zu dem Busstopp der etwas weiter weg ist. Zurück im Hostel schaue ich noch nach alternativen Busfahrten und werde fündig. Ich schreibe den Veranstalter per WhatsApp an. Die Antwort kommt schnell: No Bus tomorrow…

Wir machen uns jetzt nicht weiter verrückt und akzeptieren die Situation. Die Planung hier entpuppt sich als nicht ganz so geschmeidig wie angenommen. Zum Glück haben wir für unsere Zeit in Nepal genug Puffer eingeplant. Dann müssen halt nur ein paar im Voraus gebuchte Unterkünfte verschoben oder storniert werden. Mit so einem Chaos müssen wir erst mal klar kommen. Wir haben auf unseren Reisen zwar schon so einige Überraschungen erlebt, aber das hier toppt wirklich alles.
Bei einer Sache sind wir heute aber weiter gekommen. Wir haben endlich Guthaben auf unseren SIM-Karten. Gestern haben wir für die NTC Karte entschieden da diese besseren Empfang in den Bergregionen bietet als die Konkurrenz NCell. NCell hingegen soll das bessere Netz innerhalb Kathmandus bieten. Leider bietet kein Shop in der Stadt NTC Karten an. Nach langem Suchen haben wir gestern dann einen kleinen Laden, nicht weit vom Hostel entfernt, gefunden. Um den gewünschten Tarif zu aktivieren brauchen wir ein Guthaben von ungefähr 700 Rupien. Im Shop gibt es kleine Kärtchen zum Aufrubbeln. Wir kaufen uns für 1900 Rupien Guthaben und geben fleißig die Codes in unsere Handys ein. Danach einen Klick auf den gewünschten Tarif. Es klappt! Wahnsinn!


Wir machen uns auf den Weg die letzten Dinge für unsere Trekkingtour zu besorgen. Da der Annapurna Circuit dieses Jahr wohl schwer vom Monsun beschädigt wurde und man teilweise auf Umgehungen ausweichen muss kaufen wir als erstes eine Karte der Region. Für die extremen Höhen fehlen uns noch warme Handschuhe. Da die Innenstadt voll mit Trekkingläden ist gehen wir in den nächstbesten Shop und werden schnell fündig. Zwei Paar Gore-Tex Handschuhe für umgerechnet 14€. Ich denke immer noch zu teuer aber immerhin von North FaHe… North Fake währe wohl besser angebracht. Beim Begutachten der anderen Ware sind wir froh, dass wir schon gut mit Ausrüstung eingedeckt sind. Das ist der größte Scheiß verpackt in schönen Hüllen. Daunenjacken und Schlafsäcke die gefühlt 10 Kilo wiegen. Wahrscheinlich ist da einfach Watte drin.

Da für die langen Busfahrten bequeme Klamotten empfohlen werden wollen wir hier auch noch zuschlagen. Die Auswahl an bunter Hippiekleidung ist auch sehr üppig allerdings ist der Stoff meist sehr dick, sodass wir länger nach etwas passendem suchen. Für 1300 Rupien kaufen wir zwei schöne Hosen. Jetzt nur noch die restlichen Snacks. Sind ja nur 160 Stück. Die Hälfte haben wir noch aus Georgien übrig. Wir füllen unseren Einkaufskorb bis obenhin. Leider ist die Auswahl nicht allzu groß und es gibt nur 4 verschieden Sorten. Die Verkäuferin rechnet mit einem Lächeln im Gesicht ab.
Nach einem leckeren Dal zum Mittag gehen wir erstmal zurück ins Hostel. Da wir heute morgen so früh raus sind legen wir uns erstmal hin und schließen die Augen. Viel ist heute nicht mehr drin. Eigentlich wollten wir unsere Rucksäcke schon packen aber das verschieben wir auf morgen.

Beim Abendessen, welches wir heute etwas später als gewohnt zu uns nehmen, ändern wir unsere Tour noch ein wenig. Mit der heute gekauften Karte planen wir noch eine Akklimatiesierungtour ein. Eine solche Wanderung wird meist ohne schweres Gepäck unternommen. In unserem Fall gehen wir vom Guesthouse ca. 1000 Höhenmeter auf 4620 Meter. Am selben Tag steigt man wieder ab und übernachtet auf der selben Höhe wie in der Nacht zuvor.
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