Nepal, Kathmandu - Hinauf zum Swayambhunath, dem Tempel der Affen
- Kim
- 15. Okt. 2021
- 3 Min. Lesezeit
Das Frühstück ist wieder fantastisch. Indisches Naan Brot mit Gemüse und süßlichem Quark, dazu ein kleines Curry, ein Masala Tee und ein Ingwerzitronensaft. Hier fällt es uns absolut nicht schwer vegetarisch zu essen, da jedes Restaurant eine sehr gute Auswahl hat. Auch auf Alkohol können wir hier getrost verzichten - dann lieber ein frischer, eiskalter Wassermelonensaft zum Essen! Nach dem Frühstück unterhalten wir uns noch kurz mit zwei Deutschen aus unserem Hostel. Sie wollen morgen auch nach Besisahar und haben einen Guide, der ihnen morgen früh das Bustickets besorgt. Sie bieten an, dass wir uns anschließen - perfekt!
Gestern Abend haben wir noch unsere Packliste überarbeitet und versucht auf möglichst viel zu verzichten, um in der Höhe Gewicht einzusparen. Auch wenn wir am liebsten zelten, entscheiden wir uns dazu das Zelt hier zu lassen und in den Teehäusern zu übernachten und zu essen. Da wir alle paar Stunden an einem vorbeikommen wird es sicherlich eh drauf hinauslaufen und dann tragen wir Zelt, Isomatte, Kocher und Co. umsonst mit uns. Ein weiteres Argument sind die Temperaturen bis zu minus fünfzehn Grad nachts. Die Hütten sind zwar ungeheizt, aber immer noch geschützter als eine dünne Zeltwand im Wind. Wir schmeißen die Klimaanlage auf unserem Zimmer an und starten eine zweistündige Packaktion. Wir kontrollieren die gesamte Ausrüstung nochmal, um sicher zu gehen weder zu viel noch zu wenig dabei zu haben. Mit zweiundzwanzig Tagen wird das der längste Trek den wir bisher gemacht haben.
Geschafft, alles erledigt! Dann kann es ja morgen endlich losgehen. Den restlichen Nachtmittag haben wir endlich mal frei und brechen gegen Mittag zum Monkey Temple, Swayambhunath, auf. Nach ein paar Minuten queren wir einen, mit unfassbar viel Müll verschmutzen Fluss.

Auf der anderen Straßenseite geht es einige Stufen zum Tempel hinauf. Auf dem ersten Treppenpodest stehen einige Männer, die laut trommeln. Rechts von Ihnen werfen wir einen kleinen Blick in die Tempelanlage. Ein mit weißen Laken bedeckter Toter liegt auf einem Scheiterhaufen - um ihn herum seine Angehörigen. Wir sind erschrocken wie nah man hier dem Tod ist. Eine Beerdigung nur zwei Meter vom Touriweg entfernt. Betroffen laufen wir weiter und erklimmen die etlichen Stufen hinauf zum Tempel.

Durch die gesamte Tempelanlage springen Affen herum, richtig süß und nicht zu frech. Oben angekommen wehen die tibetanischen Gebetsfahnen im Wind. Der Tempel ist wunderschön und man entdeckt überall neue kleine Details. Wir umkreisen die Stupa, ein buddhistisches Bauwerk das Buddha und seine Lehre verkörpert, traditionell im Uhrzeigersinn und drehen dabei alle Gebetsmühlen. Sie sind mit Gebeten und Mantras verziert und ihr Drehen soll positives Karma anhäufen. Ich fühle mich zum ersten Mal richtig im Land angekommen.





Hier oben herrscht einiger Trubel und viele Touristen schießen Fotos. Wie bereits gewohnt stechen wir als Europäer aus der Masse heraus und werden oft angesprochen. Einer Inderin möchte ein Selfie mit uns machen und ruft noch ihre Mutter zum Foto hinzu. Beide freuen sich riesig, wie lieb! Beim Abstieg zurück in die Stadt beobachten wir die miteinander spielenden Affen mit ihren Babys. Wir gehen denselben Weg hinab den wir gekommen sind. Es steigt eine große Rauchwolke auf. Diesmal schauen wir nicht hin.

Nach einem kurzen Zwischenstopp im Hostel laufen wir nochmal nach Thamel rein. Wir haben den Tipp bekommen einen kleinen Regenschirm mit auf den Trail zu nehmen. Nicht wegen des Regens sondern vielmehr wegen der extrem brennenden Sonne. Wir werden schnell fündig. Schon im zweiten Outdoorgeschäft gibt es Knirpse. Nach dem Verhandeln und Bezahlen stellen wir fest, dass es doch recht teuer war. Sogar teurer als ein Schirm in Deutschland. Wir müssen echt noch das Feilschen üben.

Einen Abstecher zum buddhistischen Tempel Shree Ghah Gumba schaffen wir noch bevor die Sonne untergeht. Die Tage sind hier doch recht kurz. Da wir meist ers nach dem Frühstück gegen 10 Uhr aufbrechen können und die Sonne schon um halb sechs untergeht bleicht leider nicht viel Zeit für die Sehenswürdigkeiten. Auf dem Rückweg schallt laute Musik durch die Gassen. Eine Mischung aus Bollywood und Techno. Wir sehen vor uns einen Lastwagen mit tanzenden Menschen auf der Ladefläche. Ein herrlicher Anblick. Leider ist der Laster zu schnell und wir schaffen es nicht ihn einzuholen.

댓글