top of page
  • Facebook
  • Instagram
  • Komoot
  • Mail
  • Blog abonnieren

Nepal, Jiri - Eine höllische Fahrt zum Trailhead

  • Autorenbild: Martin
    Martin
  • 14. Nov. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Wir stehen um viertel nach vier auf und sitzen pünktlich um fünf im bestellten Taxi. Die Fahrt dauert nur zehn Minuten und wir sind, wie geplant, sehr früh an der etwas unübersichtlichen Bushaltestelle. Das ist eher ein Mix aus Markt und Haltestelle. Wir fragen ein wenig herum wo wir hin müssen. Bekommen aber keine richtige Antwort. Immer wieder kommen ein paar Busse angefahren. Ein Mann ruft den Namen des Zielortes aus der offenen Tür. Wenn sich jemand meldet wird gehalten. Der vierte oder fünfte ruft dann erstaunlicherweise: „Jiri, Jiri!“ Wow, eine Stunde früher als gedacht. Wir springen an Bord und suchen uns frei Plätze im hinteren Bereich. Die Rucksäcke verstauen wir im Gang.


Der Busfahrer hat es wohl eilig. Er macht aus dem Highway wirklich eine Schnellstraße. Ich weiß nicht ob ich jemals so schnell mit einem Bus gefahren bin. Naja immerhin kommen wir so früher in Jiri an. Wenn wir denn überhaupt ankommen. Zwischendurch schauen wir mal auf Handy und stellen mit Erstaunen fest, dass wir nach zwei Stunden schon fast die Hälfte der Strecke zurückgelegt haben. Die Gesamtdauer ist mit 6-7 Stunden angegeben. Nach ca. einhundert der 184 Kilometern wissen wir dann auch warum. Seit wir den Highway verlassen haben ist die Straße plötzlich nicht mehr in einem guten Zustand. Schlagloch reiht sich an Schlagloch. Hinzu kommt der steile Abhang zu unserer Rechten. Da wo er kann gibt der Fahrer immer wieder Gas. Und das ist echt unheimlich. Gerade in den Kurven bekommen wir beide tierische Angst. Wenn er dann mal ein Schlagloch übersieht wird man richtig vom Sitz angehoben, dass man sich den Kopf an der Ablage über einem anschlägt. Es ist übrigens von Vorteil, dass wir Masken tragen. Zum einen wird durch die nicht unbedingt dichten Fenster viel Staub in den Bus gewirbelt, zum andern sieht man nicht unsere schmerzverzerrten und ängstlichen Gesichtsausdrücke.



Wir krallen uns in den Sitzen fest und beten, dass das bald ein Ende hat. Die Straße bessert sich nach einer gefühlten Ewigkeit. Wir checken unseren Standort. Das waren grade mal zwanzig Kilometer. 65 liegen noch vor uns. Nach weiteren drei Stunden erreichen wir dann endlich Jiri. Heilfroh, dass wir noch leben verlassen wir den Bus und Atmen erstmal tief durch.




Wir suchen uns eine Unterkunft und genießen eine Tasse Tee und unser erstes Essen für heute. Jetzt da wir die Fahrt überstanden haben können wir auch wieder darüber lachen, planen aber schon die Rückfahrt von Saleri (10-12 Stunden) durch einen Flug zu ersetzen. Nach dem Essen erkunden wir den Ort und schlendern durch die kurze „Einkaufsstraße“. Hinter unserem Guesthouse befindet sich ein Buddahtempel den wir auch noch kurz besuchen, dann haben wir Jiri auch schon erkundet. Wir genießen die letzten Sonnenstrahlen für heute vor dem Restaurant. Ein kleines Mädchen, vielleicht eineinhalb Jahre alt, entdeckt uns. Mit großen Augen läuft es zu Kim und hält sich an ihr fest. Sie will nicht mehr von ihr weg. Selbst als die Mutter sie lachend von uns weg holt dauert es nicht lange und sie steht wieder bei uns. Wirklich niedlich.



Nach dem Abendessen beziehen wir unser Zimmer und legen uns in unsere Betten. Leider sind die Matratzen steinhart und die Betten an sich ein gutes Stückchen zu kurz, sodass unsere Füße über den Rand hinaus ragen. Egal. Wir sind einfach nur froh heil hier angekommen zu sein.



Comments


bottom of page