Nepal, Everest Base Camp - Etappe 7: Kare
- Kim
- 21. Nov. 2021
- 3 Min. Lesezeit
Nepal, Everest Base Camp - Etappe 7
von Kharikola nach Kare
➙ 6,1km ➚ 596hm ➘ 100m
Heute kommen wir wieder eher schlecht als recht raus. Da wir gestern Abend vergessen haben das Frühstück schon vorzubestellen setzen wir uns gegen halb acht in Ruhe an den Ofen und gönnen uns zur Abwechslung mal wieder einen Kaffee während wir auf unsere Pfannkuchen warten. Heute möchten wir bis Kare wandern und hoffen, dass es diesen Ort wirklich gibt. In unserer Landkarte heißt er Kharte und liegt einen Trail weiter rechts. Auf unserem Navi liegt er auf dem Weg. Im Wanderführer liegt ungefähr an derselben Stelle ein Ort namens Kari. Wir fragen die Besitzer und sie versichern uns, dass es auf dem Weg eine (bewohnte) Lodge geben soll. Aufgrund der Sprachschwierigkeiten sind wir unsicher, hoffen aber dass sie Recht behalten.


Da heute endlich mal eine kurze Etappe vor uns liegt brechen wir erst gegen zehn auf. Zunächst geht es leicht über die Jeeppiste bergab auf die andere Talseite. Wir laufen an unzähligen Häusern vorbei, quasi das gesamte Dorf zieht sich bis auf die andere Seite. Nachdem wir den Fluss queren gehts über Steinstufen 300 Höhenmeter steil hinauf. Überraschenderweise fühlen wir uns aber relativ fit und kommen gut voran, sodass wir schon früh den nächsten Ort Bupsa erreichen. Wir kehren in einer großen Lodge ein und bestellen uns zum Mittagessen gebratenen Reis - den besten seit unserer Reise! Während wir essen spielen einige Männer lautstark auf dem Boden auf einem riesigen Spielbrett Mensch Ärgere Dich nicht. Klassische Rollenverteilung: die Frau kocht und passt auf die Kinder auf, die Männer spielen…

Kurz bevor wir weitergehen treffen wir noch zwei Belgier mit denen wir uns kurz austauschen. Ab jetzt soll der Weg wohl schlechter werden, da unzählige Esel Waren die Berge hinaufschleppen. Na irgendwo sind wir ja selbst Schuld als Konsumenten. Sie sind nicht die einzigen, die uns den 3-Passes-Trek empfehlen, den wir eigentlich aus unserer Tour gestrichen haben, da wir so spät in der Saison unterwegs sind. Er ist technisch etwas anspruchsvoller und wir wollen es von der Wetterlage abhängig machen, ob wir vielleicht doch noch den ein oder anderen Pass in unsere Tour einbauen.

Sobald die Sonne weg ist wird es direkt kühl. Ich hab mich heute morgen mutig für die kurze Hose entschieden und bereue es jetzt etwas. Mit zittrigen Beinen steige ich die unregelmäßigen Stufen den Berg hinauf, sodass mir zum Glück schnell wieder warm wird. Sobald wir wieder auf die Jeeppiste gelangen zieht dichter Nebel auf. Einige Esel, vollgepackt mit leeren Gasflaschen, kommen uns entgegen und wir fragen den Treiber nach dem Weg. Steil hinauf, natürlich, was für eine Frage.



Nach etwa einer halben Stunde Aufstieg erreichen wir die ersten Häuser, aber ahnen schon wieder das Schlimmste. Die ersten paar Hütten sind mit großen Vorhängeschlössern versehen. Am Ortsende finden wir glücklicherweise doch noch eine bewirtschaftete Unterkunft und beziehen direkt unser Zimmer. Es ist mittlerweile so neblig, dass man selbst die Nachbarhäuser nicht mehr erkennen kann. Gut, dass wir heute nicht mehr weiter müssen!

Den gesamten Nachmittag sitzen wir am warmen Ofen. Alle paar Stunden fällt der Strom aus und es wird schlagartig stockdunkel, aber es tut gut endlich mal einen halben Tag frei zu haben. Nach einer riesigen Portion gebratener Nudeln gehen wir heute schon früh ins Bett und schauen noch einige Zeit eine neue Serie bei Netflix, bis uns die Augen zufallen.

Commentaires