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Nepal, Everest Base Camp - Etappe 4: Junbesi

  • Autorenbild: Martin
    Martin
  • 18. Nov. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Nepal, Everest Base Camp - Etappe 4

von Dakchu nach Junbesi

➙ 13,9km ➚ 650hm ➘ 893m


Durch die zusätzliche Decke über meinem Schlafsack habe ich heute Nacht eher geschwitzt als gefroren. Daher fällt es mir noch etwas schwerer aus dem warmen Bett aufzustehen und rein in die kalten Klamotten zu schlüpfen. Wir machen uns fertig und bestellen uns Tibetanisches Brot zum Frühstück. Normalerweise gibt es Honig dazu. Den gibt es heute nicht dafür aber Erdnussbutter. Auch nicht schlecht. Macht auf jeden Fall satt.


Als erstes liegen heute 600 Meter Anstieg vor uns. Auf halber Strecke liegt eine Lodge an der wir uns einen Tee bestellen und einen Amerikaner aus South Carolina kennen. Michael, ein richtig witziger Typ. Er verhandelt mit den Jungs aus der Lodge und möchte ein kleines Yak kaufen. 10000 Rupien möchten sie dafür haben. 70€, dafür würde ich auch eins nehmen. Allerdings kann so ein Yak erst Gepäck tragen wenn es zwei Jahre alt ist. Dann will er halt ein Pferd. Das ist mit 70000 Rupien aber zu teuer. Wir gehen weiter und ziehen Michael davon.



Die letzten Höhenmeter bis zum Pass sind wieder eine Mischung aus altem Pfad uns neuer Straße. Also eher ein Waldweg mit einigen Schlaglöchern. Hier in den Bergen werden an jeder erdenklichen Stelle neue Wege gebaut um abgelegene Siedlungen leichter erreichen zu können. Einerseits für die Anwohner bestimmt eine große Erleichterung, andererseits nicht wirklich schön für die urigen Wanderwege.







Laut Karte gibt es ein, zwei Lodges am Pass. Als wir ihn gegen zwölf Uhr erreichen werden wir allerdings enttäuscht. Alle Häuser sind verlassen und verschlossen. Nur ein paar Kühe grasen hier oben. Na toll, schon der zweite Tag in Folge ohne Mittagessen. Hoffentlich kommt auf dem Abstieg noch etwas zu mampfen.



Beim Überqueren des Passes peitscht uns ein eisiger Wind entgegen. Wir schießen schnell ein paar Fotos und steigen etwas ab um uns vor dem Wind zu schützen.




Auf etwas rutschigen Steinen verlieren wir schnell an Höhe und machen zwischen den Kiefern eine kleine Snackpause. Als wir den Wald verlassen flacht der Weg endlich ab und wir können entspannt einer kleinen Straße folgen. In einem kleinen Häuschen sehen wir eine alte Frau und wir fragen sie ob sie uns etwas Tee und eine Suppe kochen kann. Sie bietet uns Knoblauchsuppe mit Nudeln an. Klingt gut. Wir warten draußen in der Sonne und ein kleines Kätzchen gesellt sich zu uns. Etwas tollpatschig schlängelt sie sich um unsere Beine und lässt nicht mehr von uns los. Die Frau ruft uns in die Hütte und serviert uns die Suppe. Beim ersten Löffel muss ich extrem husten. Mit dieser Schärfe habe ich nicht gerechnet. Ich fange mich und kann die Suppe doch noch zu Ende genießen. Wirklich eine gute Mischung. Das müssen wir uns merken. Nach dem Essen frage ich die Frau ob ich ein Foto von ihr am Ofen machen darf. Sie positioniert sich und möchte das Ergebnis danach auch sehen. Ich zeige ihr das Foto auf dem Kameradisplay und die Frau fängt herzlich an zu lachen.



Den Weg von der Hütte hinab werden wir nun von der Katze begleitet. Meist ist sie dicht an unseren Beinen. Ab und zu spielt sie am Wegesrand mit etwas und kommt dann schnell hinter uns her gesprintet wenn wir schon ein gutes Stück voraus gegangen sind. Diese nette Begleitung haben wir für gute zwei Kilometer. Im nächsten Dorf kommt uns dann ein kleines Mädchen entgegen das gerade eine Kuh vor sich her treibt. Sie sieht die Katze und nimmt sie erfreut in ihre Arme. Schade und wir dachten wir könnten das Kätzchen bis in die Berge hinaufführen.




Die Straße verzweigt sich nach dem Ort und mehrere Pfade kreuzen unseren Weg. Da nicht alle in der Karte eingezeichnet sind ist es schwierig den richtigen Weg zu finden. Ein junger Mann sieht, dass wir verzweifelt auf unser Handy schauen und begleitet uns ein Stückchen um uns zu zeigen wo wir her gehen müssen. Als es eindeutig wird verlässt er uns und klettert in einen Baum um dort Blätter für seine Kühe zu schneiden. Jetzt können wir schon auf Junbesi schauen. In fünfzehn Minuten müssten wir dort sein.




Im Ort ist mal wieder nicht viel los. Am ersten Haus an dem wir eine Person sehen fragen wir nach einem Zimmer. 1000 Rupien. Nee danke, das ist uns zu viel. Wir gehen ein Haus weiter und bekommen ein Zimmer für 200. Das Zimmer richt nach frischem Fichtenholz und erinnert an eine Schweizer Alpenhütten. Ein guter Fang.



Zum Abendessen setzten wir uns in den beheizten Gemeinschaftsraum und hören von draußen eine bekannte Stimme. Michael hat es grade noch im Hellen geschafft. Er setzt sich zu uns und wir reden noch eine ganze Weile. Da er starken Husten hat bestellt er sich einen Tee und eine kleine Flasche Whisky. Er mischt beides und verschwindet hustend in seinem Zimmer.

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