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Nepal, Everest Base Camp - Etappe 10: Namche Bazar

  • Autorenbild: Martin
    Martin
  • 24. Nov. 2021
  • 4 Min. Lesezeit

Nepal, Everest Base Camp - Etappe 10

von Monjo nach Namche Bazar

➙ 6,3km ➚ 749hm ➘ 120m


Es ist kalt. Wir schlüpfen schnell in warme Sachen und gehen ins Nebengebäude zum Frühstück. Wir wirken in diesem riesigen Speisesaal total verloren. Normalerweise hätten hier gut und gerne 30 Leute Platz. Wir bekommen unser Essen serviert und total überraschend spricht und die Nichte der Besitzerin auf deutsch an. Damit haben wir garnicht gerechnet.


Wir schultern unsere Rucksäcke und brechen auf. Nach nur wenigen Metern kommen wir zum Eingang des Nationalparks. Hier heißt es wieder Rucksäcke ab Permits raus und Name und Vorhaben in ein Buch eintragen lassen. Da hier etwas mehr los ist dauert die ganze Aktion gute zwanzig Minuten. Jetzt betreten wir den Sagarmatha-Nationalpark durch das große, bunt bemalte Tor. Sagarmatha ist der nepalesische Name für den Everest und bedeutet soviel wie Gottheit des Himmels. Wir durchqueren einige Orte mit unzähligen Lodges. Hier und da sitzen ein paar Wanderer. Auch wir gönnen uns unsere erste Pause. Der Weg ist einfach zu laufen und nicht mit dem ausgetretenen Pfad der letzten Tage zu vergleichen.




Den Fluss queren wir zweimal über recht lange Hängebrücken und erreichen schon bald die ersten Stufen die nach Namche hinauf führen. 500 Meter geht es nun steil nach oben. Wir machen langsam. Auch die anderen Wanderer, denen wir immer wieder begegnen, lassen sich Zeit beim Aufstieg. Mit von der Partie ist auch eine englisch sprechende Familie. Sie tragen ihr Kind, vielleicht eineinhalb Jahre alt, auf dem Rücken. Die Mutter lässt Kinderlieder auf ihrem Handy laufen. Mal eine recht amüsante Abwechslung. Nach ungefähr 50 Höhenmetern erreichen wir die Hillary Bridge. Eine mit etlichen bunten Fahnen geschmückte Hängebrücke, benannt nach dem Erstbesteiger des Mount Everests, Sir Edmund Hillary. Auf der Brücke ist es ganz schön windig und wackelig. Aber da jeden Tag Esel und Yaks hier hinüber geschickt werden wird die Brücke uns wohl auch tragen.






Nun geht es durch einen schattenspendenden Kiefernwald bergauf nach Namche. Mal steil, mal sehr steil. Wir legen, wie die anderen Wanderer, viele Pausen ein. So trifft man immer wieder die gleichen Personen. Wenn wir in die Nähe der Familie kommen hören wir schon von weitem die Kinderlieder. Kurz vor Namche müssen wir nochmals unsere Permits zeigen. Die meinen es aber auch echt gut damit. Hinter der nächsten Kurve zeigen sich schon die ersten Häuser. Jetzt kann es nicht mehr weit sein. Wir umrunden den letzten Hügel und vor uns öffnet sich ein riesiger Kessel in dem unzählige Hotels und Lodges liegen. Die Siedlung wirkt durch die vielen Terrassen wie ein überdimensionales Amphitheater.



Wir können auch schon von hier unten unsere Unterkunft erblicken. In großen blauen Buchstaben steht der Name der Lodge an die Hauswand geschrieben. Bevor wir aber dort hinauf steigen queren wir die kleinen Gässchen des Ortes und suchen eine Apotheke. Wir werden schnell fündig und bekommen auch das passende Medikament. Ich schaue mich ein wenig in dem Laden um und bin überrascht was hier oben alles angeboten wird. Nun können wir endlich zum Hotel aufbrechen. Dort angekommen werden wir herzlich empfangen. Wir werden auf unser Zimmer geführt und sind sehr vom Standard überrascht. Vom Preis allerdings auch. 3000 Rupien für die Nacht. Immerhin haben wir ein eigenes Bad mit Dusche aber das ist schon happig. Für ein vergleichbaren Zimmer haben wir 600 Meter tiefer 1000 bezahlt. Na hoffentlich steigt der Zimmerpreis nicht kontinuierlich mit der Höhe.


Da wir recht früh hier sind bestellen wir uns noch etwas zum Mittagessen und werden vom Hotel auf einen Sherpa-Tee eingeladen. Ein salziger Buttertee der ein wenig an Toast mit Butter und Salz erinnert. Ist aber ziemlich gut und kommt bestimmt nochmal auf den Tisch. Die Besitzerin erzählt uns, dass man von hier zu einem Aussichtspunkt aufsteigen kann um dort den Sonnenaufgang und den Everest zu sehen. Da wir aber den morgigen Tag zur Erholung eingeplant haben werden wir das wohl eher nicht in Angriff nehmen und mal wieder ohne Wecker ausschlafen. Nach dem Abendessen bleiben wir noch etwas auf und schauen Netflix.



Heute morgen geht anstelle des Weckers aber etwas anderes. Ich habe gestern vergessen unser Navigationsgerät auszuschalten und es hat die ganz Nacht versucht ein Signal zu finden. Pünktlich um sechs meldet es sich dann mit einem wilden Gepiepe um zu melden, dass der Akku gleich leer ist. Na herrlich, zum Glück kann ich nochmal kurz einschlafen. Nur eine Stunde später werde ich dann aber von Eseln oder Yaks, die direkt neben unserem Hotel herlaufen, geweckt. Das wars dann mit dem Schlaf. Wir machen uns fürs Frühstück fertig und bekommen eins der besten die wir auf der ganzen Reise bisher hatten. Chapati, ein Weizenfladen dazu ein Spiegelei und Bratkartoffeln. Zurück auf dem Zimmer sehen wir aus dem Fenster wie nebelig es heute ist. Man kann nur die Häuser in direkter Umgebung sehen. Dann wäre das mit dem Sonnenaufgang wohl so wie so nichts geworden. Gegen zwei erkunden wir dann noch Namche. Wir schlendern von einem kleinen Lädchen zum anderen und gönnen uns noch jeder ein neues Paar Wollsocken. Da es hier oben schwierig wird gewaschene Sachen schnell zu trocknen und wir nachts immer ein sauberes Paar Socken tragen entscheiden wir uns für den Kauf. Immerhin originale Markenware. Über dem Ausrüstungsladen befinden sich ein schönes Restaurant das mit gesunden und leichten Gerichten wirbt. Genau das richtige. Wir bestellen uns vegetarische Burger und zum Nachtisch Karottenkuchen und einen Brownie.



Zurück auf dem Zimmer planen wir noch die nächsten Tage und ich kümmere mich um mein spinnendes Handy. Bei genauerer Betrachtung stelle ich fest, dass sich der Display vom restlichen Gehäuse löst. Muss wohl doch ein Sturz gewesen sein und kein iPhone-typisches Problem. Ich frage im Hotel nach transparentem Klebeband. Ich fixiere den Bildschirm damit und voilà es funktioniert wieder. Fragt sich nur wie lange, aber irgendwo weiter oben werde ich zur Not wohl etwas Klebeband bekommen.

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