Nepal, Annapurna Circuit - Etappe 7: Besisahar
- Martin
- 23. Okt. 2021
- 2 Min. Lesezeit
Nepal, Annapurna Circuit - Etappe 7
von Ngadi nach Besisahar
➙ 11,8km ➚ 339hm ➘ 400m
Durch die zwei Tassen Kaffee konnten wir nicht gut schlafen. Wir lagen beide noch lange wach im Bett und wälzten uns umher. In der Nacht werde ich wach und merke, dass Regen auf das Blechdach prasselt. Ist das immer noch nicht vorbei? Beim Frühstück laufen zwei deutsche Wanderer, etwa in unserem Alter, an uns vorbei. Wir Fragen ob der Weg zurück nach Besisahar mittlerweile wieder frei ist. Die beiden bestätigen und sagen, dass die Bauarbeiter gerade dabei sind die Reste der Schlammlavine zu beseitigen. Sie fragen uns natürlich auch warum wir wieder zurück gehen. Zum hundertsten mal erzählen wir unsere Story und werden wieder dran erinnern wie schade es ist umzukehren. Da wir mittlerweile Bilder und Videos vom Zustand der Strecke gesehen haben sind wir aber recht froh, dass wir zurücklaufen. Die zwei Deutschen machen den Anschein, dass sie noch nichts von den Erdrutschen und Unwetterschäden wissen und wirken jetzt etwas geschockt.

Der Weg in Richtung Besisahar ist wieder in Ordnung. An einigen Stellen ist er sehr aufgeweicht und matschig aber wir kommen überall ohne Probleme durch. Die einzige Anstrengung heute ist mal wieder die Hitze im Zusammenspiel mit der Luftfeuchtigkeit. Auf halber Strecke liegt ein Anstieg von ungefähr 250 Metern. Schon zu Beginn sind wir komplett durchnässt. Wir müssen oft stehen bleiben. Doch gerade dann, wenn kein „Fahrtwind“ den Körper kühlt fängt die Suppe erst richtig an zu laufen.



Etwa drei Kilometer vor unseren Ziel treffen wir einen einheimischen Wanderer aus Besisahar. Er erklärt uns einige Dinge die wir unterwegs sehen und wir fühlen uns ein bisschen als ob wir unseren eigenen Guide haben. Arbeiten muss er wohl nicht mehr. Er war 14 Jahre Kassierer in Saudi Arabien und hat dort soviel Geld verdient, dass er sich nun in Nepal zur Ruhe setzten kann.
Uns grault es schon vor den letzten Treppenstufen hoch ins Dorf. Wie befürchtet zieht sich der Weg enorm in die Länge und wir müssen uns zwischendurch auf die Stufen setzen.

Endlich oben angekommen gehen wir zu einem größeren Hotel und erhoffen uns einen etwas besseren Standard als die letzten Tage. Das Zimmer ist ok. Wir haben ein eigenes Bad mit einer normalen Toilette. Endlich mal kein Hockklo. Wir duschen uns den Schweiß ab doch leider ist die Dusche nicht so der Bringer. Impulsweise wird das eher kalte Wasser auf uns geschossen und nach dem wir fertig sind hört es nicht mehr auf aus alles Drehknöpfen zu tropfen. Hoffentlich hört das noch auf, sonst wird das wieder keine erholsame Nacht.

Wir gehen zu Burgerladen nebenan. Nach einer Woche Reis, gebratenen Nudeln und Curry heben wir Lust auf Abwechslung. Wir bestellen zwei vegetarische Burger mit Aloo Tikki Patty. Aloo Tikki ist ein Gemenge aus Kartoffel, Zwiebeln und Gewürzen welches dann, wie ein Rösti, in Fett gebraten wird. Eine geniale Entdeckung. Steht wohl auch bei McDonalds in Indien auf der Karte. Erschöpft von der Anstrengung ruhen wir uns ein wenig im Zimmer aus. Wir haben heute wieder einen Mitbewohner. Ein winziger Gecko. Der ist aber so niedlich, dass wir ihn einfach akzeptieren. Da der Burger wirklich so gut war gönnen wir uns zum Abendessen gleich noch einen.
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