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Nepal, Annapurna Base Camp - Etappe 9: Tadapani

  • Autorenbild: Martin
    Martin
  • 3. Nov. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Nepal, Annapurna Base Camp - Etappe 9

von Gurjung nach Tadapani

➙ 4,7km ➚ 757hm ➘ 131m


Da wir nicht mehr hinter den hohen Bergen versteckt sind erreicht uns die Sonne heute schon früher als die letzten Tage. Wir setzten uns an den Tisch vor unserem Zimmer und planen unsere weitere Reise bei einem üppigen Frühstück. Punkt eins: Den noch nicht genutzten Reservetag für den ABC-Trek unterbringen. Es liegen noch vier Wandertage vor uns die wir nun auf fünf Tage verteilen. Das heißt wir nutzen den Reservetag nicht als Zero, einen Tag an dem man nicht läuft. Dafür werden die fünf verbleibenden Tage eher zu Neros, Tage an denen man nur wenig Kilometer macht und den Rest des Tages entspannen kann. Punkt zwei: Wie lange bleiben wir noch in Nepal? Da es sehr unwahrscheinlich ist, dass Neuseeland die Grenzen schon Anfang Januar aufmacht beschließen wir länger hier zu bleiben. Unser 90-Tage Visum nutzen wir so fast vollständig aus. Nach dem Everest Base Camp hätten wir noch Zeit für den Langtang-Trek in der Nähe von Kathmandu. Weihnachten in den Bergen? Wäre doch vielleicht eine nette Idee. Im Januar würden wir dann für drei bis vier Wochen nach Sri Lanka. Was danach ist steht noch in den Sternen. Falls Neuseeland wirklich die Grenzen öffnet würden wir für ca. acht Wochen dorthin.


Da wir die Wandertage ja jetzt etwas gekürzt haben gehen wir gegen halb zehn stressfrei los. Als erstes heißt es einen Abstieg von ungefähr 150 Metern hinter uns zubringen bevor wir an der anderen Hangseite 800 Meter aufsteigen.


Wir folgen dem Weg vorbei an einer kleinen Schule. Ein paar Kinder spielen auf dem Schulhof. Wenige Meter weiter kommt uns ein kleines Mädchen in Schuluniform entgegen. Da realisiert man erstmal was die Kinder hier für krasse Schulwege haben. Während wir weiter hinabsteigen müssen wir über einen schmalen Überrest einiger Stufen gehen. Die Stelle wurde Opfer eines Erdrutsches. In Deutschland würden niemand seine Kinder dort her schicken.


Auf der anderen Seite starten wir in der heißen Sonne unseren Aufstieg. Der Hang sah von der anderen Seite schattiger aus. Der Weg liegt aber leider nicht zwischen den hohen Bäumen. So bleiben wir an jeder Schatten bietenden Stelle stehen und verschnaufen. Im ersten Dorf setzten wir unsere Rucksäcke ab und genießen eine Tasse Tee. Auf einer Wanderkarte sieht man die Tiere der Umgebung. Neben Vögeln und Hirschen sind auch Bären und Schneeleoparden abgebildet. Ich frage nach, ob es diese Tiere hier oft gibt. Einer der Dorfbewohner meint nur, dass wir beim weiteren Aufstieg im Dschungel aufpassen sollen. Es könnte Tiger und Bären geben. Ich glaube er will uns ein wenig veräppeln.




Mittag machen wir in einer riesigen Lodge. Der große, gepflegte Rasen würde sich ideal zum Campen anbieten. Wir suchen uns einen schattigen Platz auf der Veranda und bestellen gebratene Nudeln. Laut den Besitzern gibt es in der Umgebung Bären und Affen. Ich kann es einfach nicht lassen noch mal nachzuhaken.


Nach der Lodge ändert sich die Vegetation schlagartig. Wir betreten einen richtigen Urwald. Hier könnten wirklich wilde Tiere hausen. Der Weg ist mittlerweile zu einem schmalen Pfad geworden. Er schlängelt sich zwischen den krummen Bäumen immer weiter nach oben. An einem gemauerten Podest machen wir halt und verweilen hier ein wenig. Die Mauerreste wirken in dieser Umgebung wie die Tempelruine des Affenkönigs aus dem Dschungelbuch.






Schneller als gedacht kommen wir in Tadapani an. Einige der Unterkünfte hier sind richtige Bunker. Da könnten bestimmt hundert Wanderer drin nächtigen. Wir suchen uns das Hotel mit der besten Aussicht. Von hier sieht man eine richtige Grenze zwischen den regenreichen und trockenen Gebieten in den Bergen. Auf der Terrasse sitzen wir bis die Sonne verschwindet. Dann ist es kaum noch auszuhalten. Es wird schlagartig kalt. Bis zum Abendessen wärmen wir uns im Schlafsack auf. Der Speisesaal ist durch den Ofen muckelig warm. Das nutzen wir und bleiben nach dem Essen noch etwas sitzen.

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