Nepal, Annapurna Base Camp - Etappe 8: Gurjung
- Kim
- 2. Nov. 2021
- 3 Min. Lesezeit
Nepal, Annapurna Base Camp - Etappe 8
von Sinuwa nach Gurjung
➙ 8,8km ➚ 531hm ➘ 817m
Ausgeschlafen wachen wir gegen sieben auf. Wir frühstücken einen Pancake mit Honig, legen uns nochmal hin und hören eine Weile Hörbuch. Heute haben wir es nicht besonders eilig. Die letzten Tage haben wir unser Etappenziel immer früher erreicht als wir dachten, sodass wir es heute etwas entspannter angehen. Gegen halb zehn brechen wir auf. Es geht einige steile Höhenmeter den Hang hinab. Auf der anderen Seite geht es dieselben Höhenmeter wieder hinauf. Schon zu Beginn haben wir unser Zwischenziel fürs Mittagessen im Blick.



Den Hang hinab läuft es sich recht entspannt. Es ist faszinierend wie tief das Tal und wie weit der Fluss mittlerweile wieder entfernt ist. Wir laufen an Reisterrassen entlang und treffen ein paar grasende Mulis am Wegesrand, die sich absolut unbeeindruckt von uns zeigen und gemütlich weiter fressen. In der Senke queren wir eine Hängebrücke. Mittlerweile hab ich mich so dran gewöhnt, dass mir die Höhe und das leichte Schaukeln nichts mehr ausmachen.

Ab jetzt geht es bergauf. Pünktlich zum Aufstieg knallt uns die Mittagssonne auf die Schultern. Nach den letzten Tagen sind wir sind es garnicht mehr gewohnt, dass es so heiß ist. Wir quälen uns Stufe für Stufe den Hang hinauf. Wann hört das endlich auf? Unsere Beine sind schwer und wir fühlen uns erschöpft. Alle paar Meter legen wir eine kleine Pause ein und setzen uns auf die Stufen.

Gegen zwölf haben wir es endlich geschafft und erreichen Chhomrong. Zeit für eine Mittagspause! Wir stärken uns mit einer eiskalten Cola. Das muss jetzt sein, wenn auch verhältnismäßig teuer mit 280 Rupien. Für umgerechnet 2€ kann man sich das aber ausnahmsweise mal gönnen. Die letzten Tage und der Aufstieg zum Base Camp stecken uns noch ganz schön in den Knochen. Ganz dem Motto „Daal Bhat Power 24 Hour“ hoffen wir auf Besserung nach einer Portion Reis mit Daal, Curry, gebratenem Gemüse und Brot. Nachschlag inklusive. Wir machen fast zwei Stunden Pause, genießen die Sonne und trinken noch in Ruhe einen Tee bevor wir weiterziehen.

Das hat sich auf jeden Fall gelohnt. Mit neuer Energie steigen wir die letzten Höhenmeter hinauf und sind endlich am Nullpunkt. Von hier an müssen wir nicht mehr denselben Weg zurück, sondern biegen rechts in Richtung Tadapani ab, da wir auf dem Rückweg noch den Poon Hill erklimmen möchten. Endlich wieder neue Ausblicke!


Auf angenehm breitem Wanderweg geht es den Hang entlang. Zwischenzeitlich sieht der Abgrund so steil aus, dass ich mich frage wie der Pfad wohl weiter verlaufen soll. Glücklicherweise sind die Wege hier wirklich gut ausgebaut. Nach etwa zwei Kilometern geht es nochmal ein gutes Stück hinauf. Zwar nicht lang, dafür aber steil. Im Gegensatz zu heute morgen fällt es uns aber wieder deutlich leichter. Die Sonne steht nicht mehr so hoch und es weht ein angenehm kühlender Wind.


Oben angekommen queren wir ein kleines verlassenes Guesthouse und können schon bald unser Etappenziel Gurjung erblicken. Ein kurzer Tag heute, aber auch mal nötig. Die Sonne scheint dramatisch durch die dunkle Wolkendecke hindurch. Es war etwas Regen gemeldet. Na hoffentlich kommen wir noch trocken an.

Nach dem letzten Auf- und Ab inklusive einer weiteren wackligen Hängebrücke haben wir es endlich geschafft. Wir sind heute die einzigen Gäste und die Familie freut sich, dass wir hier übernachten. Es ist immer noch absurd wie wenig hier los ist. Bei der Anzahl der Zimmer und der Größe des Speiseraums kann man nur erahnen wie es hier sonst aussieht. Den Abend verbringen wir mit der weiteren Planung unserer Weltreise. Da es bald Zeit wird die nächsten Flüge zu buchen, haben wir uns vorgenommen uns in den nächsten Wandertagen bis Pokhara zu entscheiden wie lange wir in Nepal bleiben möchten und wohin es uns als nächstes verschlagen soll. Ich bin gespannt!
Comments