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Nepal, Annapurna Base Camp - Etappe 7: Sinuwa

  • Autorenbild: Martin
    Martin
  • 1. Nov. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Nepal, Annapurna Base Camp - Etappe 7

von Deurali nach Sinuwa

➙ 11,7km ➚ 358hm ➘ 1083m


Da es heute fast nur bergab geht klingelt unser Wecker heute erst um halb sieben. Wir haben beide gut geschlafen aber immer noch ganz leichte Kopfschmerzen. Ich ziehe mich warm an und putze mir die Zähne auf der Terrasse vor unserem Zimmer. Ich genieße den frischen Sauerstoff und die Aussicht ins Tal und auf die umliegenden Berge die schon ein wenig in Wolken gehüllt sind. Morgens ist es zu der Jahreszeit normalerweise sehr klar, aber für gestern und heute waren Wolken gemeldet. Beim Aufstieg haben wir auf einer Tafel gelesen, dass man in den Felswänden ein natürliches Abbild von „Lord Buddha“ erkennen kann und auch ein riesiges gefunden. Das war aber das falsche und nur meiner Fantasie entsprungen. Gestern hat mir eine Nepalesin ein Foto von der Stelle gezeigt. Also suche ich nun den richtigen Buddha. Nach wenigen Augenblicken finde ich den kleinen, im Schneidersitz sitzenden Mann. Wirklich eine verblüffende Ähnlichkeit. Auf jeden fall um Welten besser als meine Interpretation und ungefähr 200 mal kleiner.



Obwohl es erst nur bergab geht kommen wir langsam voran. Für den ersten Kilometer brauchen wir fast 45 Minuten. Dick eingepackt und ein wenig erschöpft ist es nicht so einfach die teilweise großen Felsstufen hinabzusteigen. Als sich die Sonne über den Bergen zeigt wird es uns schnell warm. Wir verstauen unsere Jacken im Rucksack. Jetzt geht es schon ein wenig besser. In Himalaya, der erste Ort den wir heute durchqueren, gönnen wir uns eine heiße Nudelsuppe. Ich werde gefragt ob die Suppe „Hot“ sein soll. Ich lehne danken ab und die Suppe wird „normal“ zubereitet. Beim ersten Löffel müssen wir beide husten und einen Schluck Tee hinterher kippen. Ich möchte nicht wissen wie scharf „Hot“ ist. Für uns wahrscheinlich ungenießbar.




Zwischen Himalaya und Bamboo tauchen wir in einen schönen Bambuswald ein. Hier kommt ein richtiges Dschungelfeeling auf. Da wir den Weg ja vom Aufstieg schon kennen hören wir etwas Podcast und folgen dem Pfad bergab. Hinter eine Kurve bleibe ich erschrocken stehen. Ein Affe sitzt mitten auf dem Weg und trinkt aus einem kleinen Bach. Als er mich bemerkt schaut er mich auch erschrocken an, zögert etwas und spring blitzschnell in einen Bambusbusch. Er ist gut versteckt. Als wir uns dem Busch nähern springt er mit einem riesigen Satz zum nächsten Busch und wir können ihn ein letzten Mal erblicken.



In Upper Dovan machen wir eine Teepause und unterhalten uns mit dem Hüttenwirt. Er erzählt uns, dass die letzten zwei Jahre kaum jemand hier oben war und sie während des Lockdowns ihr Hütten verlassen hatten. Ohne eine Menschenseele trauten sich die Tier in die Siedlungen und haben in sein Haus eingebrochen und so einiges verwüstet. Ich Fragen ihn ob es Affen waren. Er verneigt und sagt nur: „Black Bear“! Oh nein nicht schon wieder im Bärenland. Ich weiß zwar, dass es in Nepal Bären gibt aber ich dachte immer weiter im Süden. Gut,dass wir nicht zelten.




In Bamboo setzten wir uns erneut für eine Tee an eine Hütte. Komischer weise sind die Preise hier höher als weiter oben. Ein Tee kosten fast das Doppelte wie in den beiden oberen Dörfern. Während der Pause deutet sich etwas Regen an. Er bleibt, bis auf ein paar dicke Tropfen, aus. Auf Regenjacke oder Schirm hätten wir jetzt auch keine Lust, vorallem da der Weg jetzt wieder ansteigt. Laut GPS geht es hinter Bamboo ungefähr 130 Meter hoch und dann weitere 120 Meter wieder runter nach Sinuwa. Auf diesem Abschnitt lernt man das „Nepal Flat“ kennen. Zwischen dem Auf- und Abstieg geht es immer wieder in kleine Senkungen hinab die man natürlich auf der anderen Seite wieder hochsteigen muss. So kommen wir am Tagesende auf ca. 350 Meter Aufstieg. Da wir den letzten Abschnitt in Ruhe laufen haben wir Zeit uns die Umgebung anzuschauen. Auf dem Hinweg ist uns garnicht aufgefallen, dass wir uns durch einen so schönen Urwald bewegen. Alte verwunden Bäume, bedeckt von Flechten, Moosen und Lianen stehen hier dicht an dicht. Es gibt unzählige kleine Wasserfälle und Bäche die sich ihren Weg ins Tal suchen. Unter dem dichten Blätterdach wird es nachmittags auch schon früh dunkel. Zum Glück sind wir bald da.



In Upper Sinuwa angekommen begeben wir uns zum gleichen Guesthouse wie auf dem Hinweg. Da wir vor einigen Tagen schon sehr zufrieden mit der Unterkunft und vor allem mit dem Essen waren könne wir ja nicht viel falsch machen. Der Ort ist wie ausgestorben. Vor vier Tagen war hier richtig Hoscha. Das liegt wohl an den kommenden Feiertagen, dass sich niemand mehr auf den Weg macht. Für die Solardusche gab es heute leider zu wenig Sonne, doch wir können die Gasdusche benutzen. Diese kostet zwar ein bisschen, aber es wird mal wieder Zeit. Die letzte Dusche gab es nämlich genau hier. Während des Abendessens erreichen noch drei weitere Gäste die Unterkunft. Wir hören sie durch die dünnen Wände immer wieder kräftig husten. Na hoffentlich stecken wir uns nicht an.



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