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Nepal, Annapurna Base Camp - Etappe 10: Ghorepani

  • Autorenbild: Kim
    Kim
  • 4. Nov. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Nepal, Annapurna Base Camp - Etappe 10

von Tadapani nach Ghorepani

➙ 9,9km ➚ 812hm ➘ 608m


Der Wecker klingelt. Ich drücke weg und drehe mich um. Keine Lust. Martin steht auf und schnappt sich die Kamera. Zweiter Versuch. Wenn schon der Sonnenaufgang mich heute nicht rausbekommt, dann aber zumindest das Frühstück! Mit einem beeindruckenden Panorama auf das Annapurnamassiv verdrücken wir Bananenpfannkuchen mit Honig. Wir lassen uns Zeit und gehen gegen neun los.




Heute Nacht waren wir wohl die einzigen Gäste in unserer Unterkunft, wahrscheinlich sogar im ganzen Ort. Wir queren eine kleine Kuhweide und ein freundlicher Herr zeigt uns den Weg. Es geht wohl doch erstmal noch ein paar Meter zum Fluss hinab. Wir waren total auf Anstieg eingestellt und sind kurz verwundert. Wir checken die Karte. Tatsächlich. Wir steigen die steilen Stufen den Hang hinab und treffen gelegentlich ein paar Einheimische, denen wir schöne Feiertage wünschen. Seit heute ist das Tihar Festival, das Lichterfest, an dem traditionell die ganze Familie zusammenkommt. Dementsprechend wenig ist heute auf dem Trail los.



Im Tal queren wir den Fluss über eine kleine Betonbrücke und folgen dem Pfad den Hang hinauf. Wer hätte es gedacht: Stufen. Unsere Beine sind schwer und wir lassen uns dementsprechend Zeit. Oben angekommen sind wir froh ein kleines Guesthouse vorzufinden, vor dem wir eine kleine Pause einlegen. In der wärmenden Sonne genießen wir die tolle Aussicht auf das zurückliegende Tal. Dazu gibt es einen Kaffee - den ersten seit Wochen! Wegen der Höhe hatten wir die letzten Tage darauf verzichten, aber da es nun zurück in Richtung Pokhara geht gönnen wir uns ausnahmsweise mal wieder einen. Herrlich. Wie schnell man die kleinen Dinge wieder zu schätzen weiß.




Der Weg wird zum Glück etwas flacher und belebt durch das ungewohnte Koffein kommen wir gut voran. Wir folgen dem Flusslauf, der immer wieder schöne hellblaue Becken ausgewaschen hat, die zum Baden einladen. Schade dass es so kalt ist sobald die Wolken nur mal kurz die Sonne verdecken. Die Vegetation wechselt allmählich von Urwald zu Nadelwald, wie man ihn aus dem europäischen Raum kennt. Wir fühlen uns fast heimisch. Das letzte Stück steigen wir steil an einem Wasserfall hinauf. Der Abgrund ist mit einfachen Geländern gesichert.






Oben angekommen wartet in Darapani schon das nächste Teahouse auf uns. Wir entscheiden uns für Dal Bhat und unterhalten uns ein wenig mit der Gastgeberin. Sie erklärt uns wie man Masala Tee kocht und zeigt uns die benötigten Gewürze. Normalerweise bekocht sie mittags bis zu 150 Menschen. Unvorstellbar. Momentan sind es vielleicht 10 wenn es gut läuft. Wir ziehen unsere Fleecejacken an und machen uns mit vollen Mägen wieder auf den Weg. Durch riesige Bäume wandern wir auf den Grat hinauf von dem man einen tollen Blick auf den Dhaulagiri hat. Er ist mit seinen 8167 Metern der höchste Berg Nepals, welcher nicht auf einer Staatsgrenze liegt.





Zu unserer rechten Seite liegt ein grünes Tal, welches uns bis auf die riesigen Gipfel im Hintergrund, wirklich etwas an den Schwarzwald erinnert. Die Größenverhältnisse mal außen vor gelassen. Auf der linken Seite liegt eine herbstliche Steppe vor uns. Wir wandern zum Aussichtspunkt und machen eine lange Pause in der warmen Sonne. Dichter Nebel zieht auf und wir machen uns auf den Weg zu unserem Etappenziel.





Ohne die Sonne wird es direkt kühl und ich bereue es heute meine kurze Hose angezogen zu haben. Über urige Wurzeln stapfen wir einige Höhenmeter den Berg hinab nach Ghorepani - unser Ausgangspunkt für unsere Tour zum Poon Hill morgen früh.



Wir sind überrascht ein richtiges Dorf mit kleinen Läden und Hotels vorzufinden. Wir entscheiden uns für eins etwas weiter oben am Hang und sind begeistert vom Zimmer. Kein Schuppen, eine heiße Dusche und eine atemberaubende Aussicht.


Wir gehen früh ins Bett, da wir schon nachts zum Poon Hill aufbrechen möchten. Gegen acht machen wir das Licht aus und kuscheln uns in unsere Schlafsäcke samt Daunenjacken und dicker Decke. Meine Haare sind nass und ich bin vom Wandern noch so ausgekühlt, dass ich das Gefühl habe nie mehr richtig warm zu werden. Nachts werde ich wach und streife die dicke Decke ab. Es hat zwar ewig gedauert, aber immerhin.

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