Kambodscha, Siem Reap - Sonnenuntergang am Phnom Bakheng
- Kim
- 2. März 2022
- 3 Min. Lesezeit
Gegen zwanzig nach sechs kommen wir pünktlich zum Sonnenaufgang in Siem Reap an. Die Fahrt mit dem Nachtbus war besser als erwartet, aber trotzdem steigen wir gähnend und total verpeilt aus. Draußen warten schon unzählige TukTuk Fahrer auf uns. Wir sind zu müde um lange zu verhandeln und fahren mit dem nächstbesten in die Stadt zu unserer Unterkunft. Obwohl es so früh ist können wir trotzdem schon einchecken - perfekt! Wir putzen uns schell die Zähne, stellen unseren Wecker auf eine Stunde und schlafen augenblicklich ein.
Der Wecker klingelt und klingelt. Nur noch fünf Minuten. Ich träume viel. Dabei höre ich den Wecker ab und an im Hintergrund und drücke ihn weg. Nur noch fünf Minuten. Nach ganzen drei Stunden schaffen wir es dann endlich richtig wach zu werden. Das Nickerchen war aber definitiv nochmal nötig… Unser geplantes Frühstück ist mittlerweile eher ein Mittagessen und wir bestellen uns vegane Burger mit Pommes. Endlich gibts mal wieder fleischlose Alternativen! Beim Kaffee planen wir die nächsten Tage.

Siem Reap ist der Ausgangspunkt für die Tempel von Angkor, eines der gewaltigsten religiösen Bauwerke der Welt. Zwischen 802 und 1432 entstand hier eine ganze Tempelmetropole. Nach dem Tod Jayavarmans setze der Niedergang des Khmer-Reichs ein. Die Thailänder plünderten Angkor und die Khmer flüchteten nach Phnom Penh, die jetzige Hauptstadt Kambodschas. Erst in den 1860-er Jahren wurde Angkor wiederentdeckt und das Ziel von vielen Expeditionen, die die Tempelstadt freilegen und restaurieren sollten. Heute ist Angkor eine der mächtigsten Tempelanlagen und zieht täglich 7000-8000, jährlich um die 2,5 Millionen Touristen in ihren Bann. Ich bin gespannt inwiefern sich Kambodscha wieder von der Pandemie erholen konnte, aber es macht nicht den Eindruck als wäre der Tourismus schon wieder richtig angelaufen.
Da es sich um ein riesiges Areal handeln, haben wir drei Tage eingeplant, um uns die bekanntesten Tempel anzuschauen. Heute Abend gehts los. Vom Phnom Bakheng aus wollen wir uns den Sonnenuntergang anschauen. Inzwischen ist der Aufstieg auf 300 Besucher beschränkt, da sich zuvor ganze Touristenhorden um gute Plätze auf dem Gipfel drängelten.
Bevor wir aufbrechen ist aber mal wieder ein Kostensturz angesagt. Garnicht so einfach mit Dollar und Riel in den Taschen. Wie erwartet war unsere Zeit auf Koh Rong Sanloem etwas teurer als gedacht. Zum einen waren die Preise höher, zum anderen haben wir nicht so streng auf unser Budget geachtet und uns ab und an doch etwas mehr gegönnt als geplant. Wir heben für die nächsten Tage Geld ab, genießen unsere erste heiße Dusche nach den letzten acht Tagen auf der Insel und packen noch schnell unseren Rucksack bis uns unser Fahrer abholt.
Wir steigen in das Tuk Tuk, was quasi offen an einen Roller angehangen und dadurch schön luftig ist. Irgendwie hat gefühlt jede Stadt in Asien ihre ganz eigenen Verkehrsmittel. Es sind immer noch an die 36 Grad und die schwüle Luft macht uns ganz schön zu schaffen. Gut dass die offenen TukTuks quasi als natürliche Klimaanlage fungieren sobald man unterwegs ist. Angekommen am Ticketschalter ist absolut nichts los. Wir hatten schon erwartet wenige Touristen anzutreffen, aber wir müssen uns nichtmal anstellen. Für drei Tage bezahlen wir 62 Dollar pro Person, ganz schön happig, aber das ist es sicherlich wert! Es wird noch ein Passbild von uns gemacht und schon kann’s losgehen - auf nach Angkor!

Nach etwa fünfzehn Minuten Fahrt erreichen wir den Dschungelpfad, der uns hinauf zum Tempel führt. Uns läuft der Schweiß von der Stirn. Mit der langen Kleidung und der hohen Luftfeuchtigkeit ist es fast unerträglich den Hang hinauf zu steigen. Trotzdem ist es schön mal wieder zu Fuß unterwegs zu sein.


Der Phnom Bakheng war der erste Tempelberg in Angkor und bietet tolle Aussichten auf die umgebenden Tempel. Es ist nur wenig los und in der untergehenden Sonne herrscht eine fast magische Atmosphäre. Die Architektur ist ganz anders als in Sri Lanka und unvergleichbar detailreich. Einige Mönche in orangefarbenen Kutten zünden Räucherstäbchen an und die Sonne verschwindet langsam am Horizont.


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