Kambodscha, Koh Rong Sanloem - Sandy Beach, Die andere Seite
- Kim
- 28. Feb. 2022
- 3 Min. Lesezeit
Obwohl wir so schlecht geschlafen haben sind wir trotzdem schon früh wach. Ein laut knatterndes Motorrad fährt an unserem Bungalow vorbei und in der Ferne hören wir einen Rasenmäher. Nicht ganz das einsame Paradies was uns versprochen wurde. Martin rafft sich auf und holt uns nebenan einen Kaffee. So stark wie der gestern war bringt der uns bestimmt wieder auf die Beine. Zum Frühstück gibts heute gekochte Eier mit Toast und Marmelade. Leider ist die Auswahl nicht sonderlich groß und die Karte generell eher auf Einheimische zugeschnitten. Die englischen Übersetzungen sagen uns meist nichts und es gibt kaum vegetarische Alternativen. Da momentan Flut ist und die Wellen sehr hoch sind legen wir uns nach dem Frühstück nochmal aufs Bett. Vielleicht ist es Meckern auf hohem Niveau, aber die Hängematte der letzten Tage fehlt uns. Vor unserem Bungalow gibt es lediglich zwei eher ungemütliche Holzstühle.
Nachmittags zieht sich das Meer wieder etwas zurück und wird sichtlich ruhiger. Nebenan leihen wir uns ein Stand Up Paddle aus und machen uns hinauf aufs Meer. Zum Stehen sind die Wellen leider immer noch etwas zu hoch, also nehm ich’s heute mal sportlich und rudere im Sitzen von einer Buchseite zur anderen. Puh, ganz schön anstrengend auf den Knien und im Kampf gegen die Wellen. Trotzdem macht es aber wieder richtig Spaß - so ein Stand Up Paddle hätte ich auch gern daheim!

Auch wenn der Strand nicht das ist, was wir erwartet hatten, ist das Meer hier wirklich traumhaft schön. Kambodscha entwickelt sich grade rasend schnell. In unserem Reiseführer ist noch die Rede von einsamen Stränden, tatsächlich ist aber leider schon jede einst noch so einsame Ecke längst zugebaut. Nicht vergleichbar mit den teils überfüllten europäischen Stränden, aber trotzdem steht auch hier Bungalow dicht an Bungalow. Wir hatten uns hier auf die totale Abgeschiedenheit gefreut und den Strand durch eine Doku entdeckt.

Die ist allerdings (schon) drei Jahre alt und seit Corona hat sich hier einiges verändert. Da der internationale Tourismus ausblieb, wechselte der Besitzer, baute weitere zwei Anlagen in der Bucht und funktionierte ihn als Party Wochenendstrand mit Bänken und Grillstellen für die Einheimischen um. Schade, dass wir eine andere Erwartungshaltung hatten, machen jetzt aber das Beste daraus. Auf so einer langen Reise kann ja nicht immer alles so zu 100% sein wie man es sich vorgestellt hat.

Zum Sonnenuntergang erkunde ich den Strand noch ein wenig mit meiner Kamera, ansonsten machen wir heute aber nicht viel. Die Auszeit am Strand tat definitiv gut, aber eine Woche reicht uns dann auch und wir freuen uns schon darauf die nächsten Tage wieder mehr zu unternehmen.



Abends gönnen wir uns wieder Pad Thai mit Seafood, was heute sogar nochmal eine Spur besser ist als gestern. Dazu gibts ausnahmsweise mal einen Gin Tonic. Wenn das hier der Party Strand ist dann ziehen wir eben mit! Der Drink ist so lasch, dass wir freundlich darauf aufmerksam machen und noch einen kleinen Schuss bekommen. Na jetzt aber!

Zurück am Bungalow nehmen wir uns noch ein Bier mit auf unsere Terrasse und beobachten unsere Einheimischen Nachbarn, die eine riesige Karaoke Box am Strand aufbauen. Ohje. Das kann ja was werden. Vielleicht holen wir uns vorsorglich doch noch einen kleinen Vorrat an Dosenbier. Anstatt uns über den Lärm zu ärgern machen wir heute einfach mit und gesellen uns später am Abend einfach zu ihnen. Trotz kleiner Sprachbarrieren es ist aber noch ein richtig witziger Abend. Ich würde das Vorurteil definitiv bestätigen, dass Asiaten weniger Alkohol vertragen als wir. Teilweise recht verpeilt und betrunken wird fast jede Minute feuchtfröhlich mit uns angestoßen. Wir feiern noch bis halb zwei zusammen und machen uns dann endlich auf ins Bett. Na hoffentlich bereuen wir das morgen auf der langen Reise nicht. Mit dem Schnellboot geht es zurück nach Sihanoukville und dann abends mit dem Nachtbus nach Siem Reap, dem Ausgangspunkt für die Tempel von Angkor.
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