Indien, Jaisalmer - Eine regnerische Nacht auf engstem Raum

Ich bin mir nicht sicher welche Nacht von beiden schlimmer war. Die im Sandsturm oder die im strömenden Regen. Wieso haben wir ausgerechnet bei unseren Ausflügen so viel Pech mit dem Wetter in Indien. Meine Hüftknochen schmerzen, da wir die Nacht über nur seitlich auf dem harten Sandboden liegen konnten. Unser Zelt ist ein Witz. Klein, einwandig und komplett nass von innen. Klar sind wir unsere eigenen Ausrüstung vielleicht etwas verwöhnt, aber wir hatten nicht erwartet, dass wir hier draußen auf dem blanken Boden und auf so engem Raum schlafen müssen.

Alles ist nass und stinkt nach Kamel. Irgendwie hatte ich mir das idyllischer vorgestellt. Der Regen prasselt laut aufs Zelt. Bei dem schlechten Wetter können wir heute nicht weiter reiten. Ein Jeep soll uns in einer halben Stunde abholen. Aus der halben Stunde werden zwei Stunden und wir wollen einfach nur hier weg. Wir verzichten auf das Frühstück, da wir nicht noch länger im Regen sitzen wollen und nach einer Tasse Tee gehts endlich zurück nach Jaisalmer.

Wir dürfen vorne sitzen und haben perfekte Sicht. Der lehmige Boden ist stellenweise so matschig, dass wir ganz schön ins Rutschen kommen. Na hoffentlich fahren wir uns nicht noch fest. Wir halten kurz in dem Dorf der Kameltreiber und laden die Decken ab. Die Fahrt sollte etwa eine halbe Stunde dauern. Nach anderthalb Stunden erreichen wir endlich unser Hotel. Am besten verlässt man sich wirklich nicht allzu sehr auf die Zeitangaben hier.

Wir sind heilfroh wieder zurück zu sein. Was eine Tour - Muskelkater des Todes, Sandstürme und strömender Regen. Wir holen das Frühstück nach und verschlingen hungrig ein Aloo Parantha mit Käse Omelette und Kaffee. Zum Glück können wir unser Zimmer schon etwas früher beziehen und springen direkt unter die heiße Dusche. Ich bin nicht sicher, ob wir den ganzen Sand jemals wieder loswerden.

Den Nachmittag verbringen wir mit Netflix im Bett. Nach der Tortur haben wir echt ne Pause nötig. Heute Nacht geht es ganze achtzehn Stunden und fast tausend Kilometer mit dem Zug zurück nach Delhi. Abends besorgen wir noch ein paar Snacks und stärken uns mit einer Pizza am Fort.