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Indien, Delhi - Unser erster Tag in der 20 Millionen Metropole

  • Autorenbild: Martin
    Martin
  • 18. Dez. 2021
  • 4 Min. Lesezeit

Der letzte Tag in Nepal bricht an. Eigentlich schade, aber wir sind auch froh endlich etwas Neues kennenzulernen. Vor dem Checkout gönnen wir uns ein letztes Frühstück im Hostel und schreiben wie immer am Abreisetag ein paar Postkarten. Beim Auschecken wird dann auch der letzte Mitarbeiter des Hostels zum besten Freund und bittet mich darum eine positive Rezension im Internet zu schreiben. Mal sehen, vieles war hier sehr gut aber bei weitem nicht alles. Um zwölf Uhr trifft unser Taxi pünktlich ein.


Auf der Fahrt zum Flughafen können wir uns von dieser chaotischen Stadt verabschieden. Wir hatten zwar einen holprigen Start hier aber haben uns dann doch mit ihr anfreunden können. Am Flughafen müssen wir als erstes unsere PCR-Tests bestätigen lassen, danach dürfen wir das Gebäude betreten. Am Eingang kommt es schon zu den ersten Diskussionen zwischen einigen Männern und den Sicherheitsleuten. Da fehlt wohl ein wichtiges Dokument. Am Schalten müssen wir ein weiteres Formular ausfüllen bevor wir unser Gepäck aufgeben können. Auf dem Weg zum Securitycheck finden wir dann tatsächlich noch einen kleinen, versteckten Briefkasten in den wir unsere Postkarten einwerfen. Mal gespannt wann der geleert wird. Dann kommen die Weihnachtsgrüße halt erst im Sommer an.



Nach der Kontrolle kommen wir in eine große Wartehalle. Leider gibt es hier keine weiteren Geschäfte mehr. Einer Frau wurde das wohl anders erzählt und sie besteht darauf noch einmal zurück zugehen. Nach ein paar Minuten kommt sie mit zwei Kaffeebechern wieder. Undenkbar in westlichen Ländern. Da den Flügen keine Gates auf den Anzeigetafeln zugeordnet sind, wissen wir zunächst nicht ob wir hier überhaupt richtig sind. Aber da der Flughafen, für eine so große Stadt, eine recht überschaubare Größe hat, gehen wir davon aus, dass es die einzige Halle ist. Eine halbe Stunde vor dem Abflug ertönt ein erster Aufruf. Wir begeben uns zum Schalter und bekommen eine Sicherheitsausrüstung in die Hand gedrückt. Eine Maske, ein Faceshield und Desinfektionsmittel für jeden. Da ich einen Mittelsitz habe bekomme ich noch einen weißen Overall. Nach dem wir alles angelegt haben machen wir uns auf den Weg zum Flugzeug. Draußen gibt es eine weitere Kontrolle. Vor der Treppe zum Flugzeug sind drei kleine Wagen aufgestellt. Dort müssen wir noch einmal durch. Unsere Taschen werden ein weiteres Mal durchsucht bevor wir Platz nehmen können. Durch die ganzen Kontrollen verzögert sich das Boarding und wir heben mit einer knappen Stunde Verspätung ab.




Ich dachte die Aussicht des Lukla Flugs wäre nicht so einfach zu übertreffen. Aber was wir hier oben sehen ist unbeschreiblich schön. Durch die Verspätung starten wir kurz vor dem Sonnenuntergang und die Berge leuchten in feurigem Orange. Ein ganz großer Berg im Osten wird wohl der Everest sein und da wird nach Westen fliegen halten wir die Augen offen um die Annapurna noch einmal zu bewundern. Nach einer halben Stunde erkennen wir dann einige der markanten Gipfel rund um die Annapurna Range. Da unten in dem Kessel waren wir noch vor ein paar Wochen. Sieht von hier oben sogar noch imposanter aus.




Delhi erreichen wir kurz bevor die Sonne untergeht. Die Stadt ist aber aus dem Flugzeug wegen des Dunstes kaum zu erkennen. Nach einer sanften Landung betreten wir das Flughafengebäude und es bildet sich direkt die erste Schlange. Es herrscht wildes Gedrängel da es einige der Leute wohl sehr eilig haben. Oder es ist einfach deren Mentalität hier. Wir kommen gut durch die erste Kontrolle und können ist Land einreisen. Wir schnappen uns unser Gepäck und suchen uns erst einmal einen Geldautomaten. Nummer eins hat einen Anzeigefehler, Nummer zwei will nicht so recht, Nummer drei ist „out of order“ aber Nummer vier gibt uns ein paar fast druckfrische 500 Rupien Scheine. Jetzt brauchen wir noch eine indische SIM Karte. Am Stand von Airtel müssen wir jeweils ein Passfoto abgeben und ein kurzes Formular ausfüllen. Für 600 Rupien bekommen wir dann jeder eine eigene Karte. Diese soll morgen gegen 16 Uhr aktiviert werden. Dazu müssen wir eine Hotline wählen und ein paar Angaben machen.


Draußen sind wir wieder ein wenig voreilig. Wir lassen uns vom nächstbesten Taxifahrer ansprechen und er nuschelt sich einen Preis von 1250 Rupien zurecht. Ich versuche ihn noch runter zu handeln aber er möchte nicht. Wir möchten aber ins Hotel und geben daher klein bei und steigen ein. Nach 40 Minuten erreichen wir das Hostel und wollen den Taxifahrer bezahlen. Ich reiche ihm 1500 Rupien und er meint nur, dass wir doch 2200 ausgemacht hätten. Bevor mir die Hutschnur hoch geht beherrsche ich mich und bezahle mit angeschwollener Halsschlagader ;)

In der Nähe des Hostels ist kaum was los. Vereinzelnd sind noch Leute unterwegs, auch einige Obdachlose liegen direkt vor dem Eingang und schlafen. Wirkt irgendwie unsicher aber ich denke, dass es in Großteilen Delhis so aussehen wird.



Wir betreten das Hostel durch einen Metalldetektor. Dieser piept zwar aber das scheint hier niemanden zu interessieren. An der Rezeption teilt man uns dann mit, dass unsere Buchung storniert wurde. Das kann doch jetzt nicht wahr sein. In meiner App wird alles als bestätigt angezeigt. Die Halsschlagader zeigt sich schon wieder leicht. Nach langem hin und her und einiger Zeit, in der wir garnicht mehr beachtet werden, müssen wir dann wohl aber übel ein neues Zimmer buchen. Zum Glück gibt es hier noch ein freies. Der Preis ist zwar fast doppelt so hoch wie zuvor aber was haben wir für eine andere Wahl?



Nach über einer Stunde können wir dann endlich unser Zimmer beziehen. Das Abendessen kann man hier mit einer hostelinternen App bestellen. Immerhin ist es hier saugünstig. Wir setzten uns in den Gemeinschaftsraum und warten auf unsere vegetarischen Burger. Während des Essens lauschen wir einem anderen Gast beim Gitarre spielen und verschwinden danach im Bett.



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