Georgien, Tobavarchkhili Lake - Etappe 6: Khaishi
- Martin
- 9. Sept. 2021
- 2 Min. Lesezeit
Georgien - Tobavarchkhili Lake - Etappe 6
von Zeda Vedi nach Khaishi
➙ 17,4km ➚ 149hm ➘ 1000hm
Die Nacht war die beste bisher. Nur das leise Rauschen des Flusses der in der Nähe den Berg hinunter fließt. Vielleicht ist es auch die Anstrengung der letzten Tage die uns tief schlafen ließ. Die vielen Mücken die wir am Abend noch ums Zelt hatten scheinen noch zu schlafen, daher können wir unser Frühstück im offenen Zelt genießen.


Wir laufen die matschige Straße weiter in Richtung Khaishi und kommen an der ersten Siedlung vorbei. Die wenigen Hütten liegen allerdings auf der anderen Flussseite, so können wir das hübsche Örtchen nur aus der Ferne betrachten. Nach einiger Zeit müssen wir den Fluss ein weiteres Mal queren. Für Wanderer liegen hierfür zwei dichte Baumstämme quer übers Wasser. Nach einem kleine Balanceakt erreichen wir das andere Ufer und wir sehen von hinten unser belgische Wandergenossen Chloe und Pierre ankommen. Wir laufen ein wenig zusammen weiter und tauschen uns noch über die Erlebnisse der letzten Tage aus. Die beiden ziehen ein bisschen an und laufen voraus.

Als wir sie nach einiger Zeit wieder treffen sitzen sie vor einem Absperrband. Üblicherweise gibt es solche bei Holzfällerarbeiten im Wald. Als wir uns dem gelben Flatterband nähern sehen wir, dass es sich um eine Polizeiabsperrung handelt. Als sich aber einer der Polizisten zeigt und wir ihm andeuten, dass wir vorbei möchten, winkt er uns freundlich durch. Als wir uns zwischen den beiden Polizeiautos durchzwängen sehen wir auch was der Grund für die Absperrung ist. Ein alter, mit Holzstämmen beladener LKW ist wohl vom Weg abgekommen und ist den 15 Meter tiefen Hang hinuntergestürzt. Weitere Polizisten befinden sich um den LKW und es sieht aus als ob sie jemanden bergen. Wir befürchten, dass es keine Überlebenden gibt. Ein schlimmer Anblick.
Mit einem mulmigen Gefühl gehen wir weiter und kommen bald an weiteren Siedlungen vorbei. Kleine Höfe liegen hier dicht beisammen. Auf einigen stehen von Hand aufgehäufte Heuballen wie man sie aus Filmen kennt, auf anderen wird gerade das frisch angelieferte Holz in alten Sägemühlen zu Brettern gesägt. Neben einem Schuppen steht das russische Pendant zum einem VW T1 Bulli, in 1-A Zustand! Ein Traum mit bestimmt 18PS ;)



Langsam zieht sich der Weg. Wie immer kurz vor Schluss einer Tour sehnt man sich doch nach etwas Zivilisation. Zum Abschluss werden wir aber nochmals mit einem traumhaften Anblick belohnt. Die letzten 500 Meter schlängeln sich durch eine gigantische Schlucht mit Steilwänden deren oberen Enden zwei- bis dreihundert Meter über uns liegen. Am Ortseingang checken wir unsere Handys auf Netz und schauen wo wir eine Unterkunft für heute Nacht finden. Wir entscheiden uns für Laia’s Guesthouse welches am oberen Ende des Ortes liegt aber dafür den besten Ausblick bietet. Nach einem letzten anstrengenden Aufstieg durch die brüllende Hitze erreichen wir das schön gelegene Anwesen und wir könne beim freundlichen Besitzer einchecken. Den Abend lassen wir im Ortskern bei schmackhaften und vor allem sehr sättigenden Kubdari und Khachapuri ausklingen.



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