Georgien, Mestia - Ein erholsames Wochenende
- Martin
- 13. Okt. 2021
- 3 Min. Lesezeit
Gut, dass es heute Nacht nicht allzu kalt war. Ich möchte das ungeheizte Zimmer nicht im Winter erleben. Schnell begeben wir uns in den mollig warmen Wohnraum der Gastfamilie und genießen das mal wieder sehr überdimensionierte Frühstück.

Bis mittags haben wir jetzt noch Zeit. Zurück ins Bett, denn heute und Morgen heißte es Pause und ausruhen. Pünktlich um zwölf kommt unser Fahrer. Ich denke es ist ein Bekannter der Familie. Wir laden unsere Rücksäcke in den Kofferraum und setzten uns auf die Rückbank. Unglaublich, es gibt sogar Anschnallgurte! Der erste Teil der Fahrt ist etwas holperig. Als wir die Hauptstraße erreichen wird es besser. Der Fahrer fährt in einem angenehmen Tempo auch wenn er das ein oder andere waghalsige Überholmanöver durchführt. Auf der ca. einstündigen Fahrt macht er ungefähr vier bis fünf mal ein Kreuzzeichen. An welchen Stellen wissen wir nicht. Es ist keine Kirche oder ähnliches in Sicht. Vielleicht betet er ja, dass wie heile ankommen. In Mestia angekommen legt auch der Fahrer seinen Gurt an. Ob die Polizei hier genauer hinschaut? Wir fahren durch den Ort welcher auf den ersten Blick schon sehr künstlich wirkt. Er erinnert uns an amerikanische oder kanadische Ortschaften die auf den Tourismus ausgelegt sind. An jeder Ecke das Gleiche: Hotel, Restaurant, Supermarkt, Kiosk… Wir fahren bis kurz vor das Hotel, bis ganz oben kommen wir mit dem Auto nicht, da die engen Gassen zugeparkt sind.



Im Hotel angekommen checken wir ein und fragen nach unserem Paket, welches wir uns aus Tiflis geschickt haben. Die Mitarbeiterin des Hotels ruft ihre Managerin an und geht in einen Nebenraum um das Paket zu holen. Als sie wieder zurück kommt hält sie krampfhaft unseren Nachschub in beiden Armen. Ich komme ihr entgegen und nehme ihr das schwere Paket ab. Am Nachmittag gönnen wir uns ein Bierchen auf der großen Hotelterrasse zwischen den alten Wachtürmen der Stadt. Nach einer warmen Dusche und einem kleinen Ausflug setzten wir uns zurück auf die schöne Terrasse von welcher man einen herrlichen Ausblick über Mestia hat. Zum Abendessen bestellen wir uns Ohjakuri und eine Fleischgericht in Walnusssauce. Letzteres fällt leider etwas klein aus da man wohl noch etwas Reis oder eine weitere Beilage dazu bestellen sollte. Trotzdem schmeckt es mal wieder fantastisch. Bei einer Karaffe Wein facetimen wir mit unseren Lieben zuhause in Deutschland.


Endlich ausschlafen. Allerdings nur bis neun Uhr da wir uns das Frühstück nicht entgehen lassen möchten. Es gibt eine große aber auch ungewohnte Auswahl. Aber schön, dass man mal nicht dieses Standard International Breakfast vorgesetzt bekommt. Wir wählen aus georgischem Käse, einem sehr gut gewürztem Rührei mit Schnittlauch, frisch gekochten Eiern und überbackenen Hähnchenschnitzeln die etwas von Pizza hatten. Zum süßen Abschluss gab es kleine frittierte Teigbällchen, ähnlich wie Donuts, mit Früchten, Joghurt und Marmeladen.


Da uns die Stadt nicht so gut gefallen hat und wir immer noch erschöpft sind entscheiden wir uns noch ein wenig im Hotelzimmer zu bleiben. Erst am Nachmittag machen wir einen kleinen Ausflug ins Zentrum Von Mestia. Aber unser erster Eindruck wird bestätigt. Die Stadt dient wohl nur als Basis für verschiedene Touren. Längere Zeit möchte ich hier nicht verbringen. Wir machen ein paar Besorgungen, gegen 16 Uhr setzten wir uns in ein kleines, nettes Restaurant und gönnen uns georgische Spezialitäten und das erste Gläschen Rotwein für heute.
Zurück im Hotel lüfte ich meine Ausrüstung und bemerke, dass meine Isomatte beim Einpacken wohl noch ziemlich nass war. Beim Öffnen das Packsackes stach mir ein unangenehmer Geruch in die Nase. Mist! Schimmel! Ich breitet die Matte auf dem Zimmerboden aus und rubbel sie mit einem feuchten Handtuch und Duschgel ab. Danach verteile ich noch etwas Desinfektionsmittel auf beiden Seiten und hänge die Matte zum Trocken und Lüften ans offene Fenster. Nach einiger Zeit läßt der unangenehme Geruch nach aber ich lasse sie trotzdem bis zum Morgen hängen. Zum Abendessen gönnen wir uns heute drei Gerichte. Nicht dass wir wieder hungrig ins Bett müssen.


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