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Georgien, Mestia Ushguli - Etappe 4: Ushguli

  • Autorenbild: Kim
    Kim
  • 19. Sept. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Georgien - Mestia Ushguli - Etappe 4

von Iprari nach Ushguli

➙ 12,5km ➚ 592hm ➘ 350m


Gestern Abend konnte ich schon ab neun meine Augen nicht mehr aufhalten und bin wie ein Stein eingeschlafen. Man merkt die Anstrengungen und vor allem das Wetter der letzten Tage. Die Nacht war relativ kühl ohne Heizung, aber im Vergleich zu dem was uns die nächsten Tage im Zelt wieder erwartet, immer noch der pure Luxus. Genauso wie die Dusche heute morgen. Wir frühstücken zusammen mit den gestern noch nachgekommenen Israelis und Indonesiern und tauschen uns über verschiedene Trekkingrouten rund um die Welt aus. Wir unterhalten uns so gut, dass wir bis neun zusammensitzen und erst gegen zehn Uhr aufbrechen.



Heute geht es zu unserem Zwischenziel Ushguli. Für die Mehrheit der Wanderer ist es das Endziel, aber wir führen unsere Wanderung noch vier Tage gen Süden fort. Wir folgen der Dirtroad hinab in das nächste Dorf, wo wir wieder auf unsere Nachbarn treffen. Endlich haben wir mal wieder Glück mit dem Wetter. Wir ziehen uns die Fleecejacken aus, cremen uns ein und trinken einen großen Schluck. Der Hund aus dem Guesthouse ist uns bis hierher gefolgt und hat wohl Lust auf einen Sonntagsspaziergang.


Wir laufen ein Stück die Straße hinab, bis unser Weg uns über eine Brücke den Hang hinauf führt. Wir kommen schnell ins Schwitzen, sind aber dankbar für einen voraussichtlich regenfreien Tag. Der Pfad schlängelt sich abwechselnd durch Wald und Wiese. Die kleinen Ausblicke zurück ins Tal sind herrlich. Da haben wir gestern auf jeden Fall was verpasst! Auf einer großen Weide machen wir nach den ersten fünf Kilometern eine kleine Snackpause. Da wir heute nur dreizehn Kilometer bis Ushguli vor uns haben können wir uns Zeit lassen und die wärmende Sonne genießen.


Durch den teilweise schon in herbstlichen Farben getunkten Wald gehen wir weiter den Hang entlang. Es geht immer mal wieder kleine Hänge hinauf und hinab. Die orangenen Blätter fallen auf uns hinab. Es ist das perfekte Wanderwetter. Die Sonne scheint durch die Bäume hindurch, nebenbei hören wir ein Hörbuch. Der Wald wird zunehmend lichter und wir wandern steil am Hang entlang. Dadurch, dass der Weg aber relativ einfach zu laufen ist, relativ unproblematisch. Dennoch bin ich immer sehr aufmerksam wenn es nur wenige Zentimeter neben mir so viele Meter hinab geht. Wir erreichen einen Wasserfall, füllen unsere Flaschen auf und kochen.



Durch den Wald geht es noch einmal um den Hang herum, bis wir über sattgrüne Wiesen zum Fluss hinabsteigen.



Ab jetzt geht es die Dirtroad entlang bis Ushguli, sodass wir auf den letzten Kilometern fix unterwegs sind und schon früh ankommen.



Das über tausend Jahr alte Ushguli ist auf 2200m das höchstgelegene Dorf Europas. Normalerweise wird es von Touristen grade zu überrannt, aber momentan kann man sie fast an einer Hand abzählen, die uns in der Altstadt begegnen. Über eine kaputte Brücke betreten wir das mit Türmen übersäte Dörfchen. Man sieht den Gebäuden allein schon durch die dunklere Farbe ihr Alter an. Ein totaler Gegensatz zum touristisch ausgebauten Mestia. Unser Unterkunft befindet sich nicht im touristischen Teil außerhalb, sondern genau im Kern in einem der alten Gebäude.



Wir beziehen unser spartanisches aber mehr als ausreichendes Zimmer und machen uns nochmal auf den Weg auf die andere Flusseite, auf dem es einen kleinen Laden geben soll. Wir decken uns mit Cola und Chips ein. Genau das richtige nach einem Wandertag. Hier treffen wir auch die Indonesierinnen wieder, die aber im neueren Stadtteil übernachten. Wir spazieren noch ein wenig durch die Altstadt und bewundern die uralten Gebäude und Türme. Zwar ist Georgien nicht wie Rumänien für seine Vampirgeschichten bekannt, das Setting würde aber definitiv passen!



Vor Einbruch der Dunkelheit sind wir zurück. Heute gibt es mal wieder Abendessen im Guesthouse, anstatt monotone Instantkost. Das Abendessen ist zwar nicht übermäßig üppig, dafür aber der Wein. Wir bestellen zwei Gläser und bekommen eine große Karaffe gereicht. Wir lassen den Abend beim Wein gemütlich ausklingen. Der Wetterbericht sich immer noch nicht besser aus für die nächsten Tage. Morgen müssen wir entscheiden wie es weitergeht.



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