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Georgien, Tiflis - Eine lange Fahrt zurück

  • Autorenbild: Kim
    Kim
  • 25. Sept. 2021
  • 2 Min. Lesezeit

Heute geht es endlich weiter. Nach den letzten verregneten Tagen tut es gut endlich mal wieder seinen Rucksack zu packen. Unsere Marschrutka, kleine Minibusse und Hauptverkehrsmittel in Georgien, fährt erst um zwölf Uhr, sodass wir noch in Ruhe frühstücken können. Wie immer fällt das Frühstück üppig und sehr herzhaft aus. Es gibt Khachapuri, dazu Pelmeni und frittierte Teigtaschen mit Gemüse. Für die lange Reise sind wir auf jeden Fall gut gestärkt.

Zunächst geht es drei bis vier Stunden mit der Marschutka zurück nach Zugdidi. Wir sind froh gestern schon Tickets gekauft zu haben, da der kleine Van so voll ist, dass drei Personen stehen müssen. Nach langem Hin und Her passt das ganze Gepäck grade noch hinein. Es ist eine holprige Fahrt, selbstverständlich ohne Anschnallgurte. Wir rasen durch die Kurven und werden von links nach rechts und wieder zurück geschleudert. Mir ist schlecht. Die Fenster sind beschlagen und es regnet. Die fast vier Stunden Fahrt kommen uns ewig vor.


Endlich in Zugdidi angekommen eilen wir durch Regen und Gewitter zu einem kleinen Fastfood Restaurant am Bahnhof, unter dessen Veranda wir uns unterstellen. Wir bestellen zwei Kebabs, beobachten das chaotische Treiben am Bahnhof und warten auf den Zug. Nach einer Stunde bestellen wir uns einen weiteren Kebab und eine Cola. Die Zeit will einfach nicht rumgehen.


Als es endlich Zeit wird aufzubrechen fängt es wieder stark zu regnen und blitzen an, sodass wir schnell zum Gleis rennen. Wir checken ein und setzen suchen unsere Plätze. Der Zug machte auf jeden Fall einen moderneren Eindruck als bei der Hinfahrt. Der Schaffner geht einige Male durch und muss immer wieder Passagiere ermahnen ihre Masken aufzusetzen. Unser Abteil ist fast komplett voll, die Luft schon jetzt vor der Abfahrt warm und stickig. Die darauffolgenden sechs Stunden fahren mit mit gefühlt dreizig km/h durch halb Georgien und fragen uns beim Blick auf die Karte wann wir mit dieser Geschwindigkeit wohl jemals in Tiflis ankommen werden. Wir vertreiben uns die Zeit mit Hörbüchern, Musik und Serien. So langsam tun uns Hintern und Rücken weh von den ungemütlichen Sitzen.

Nach insgesamt zwölf Stunden und komplett durchgerüttelt und erschöpft kommen wir gegen elf in Tiflis an. Wir haben uns ein Hotel in Bahnhofsnähe gebucht, um nicht noch durch die halbe Stadt fahren oder laufen zu müssen. Wir checken ein, trinken noch einen Schluck Wein und schlafen in Gedanken an die mit Schlaglöchern übersäten Straßen und das laute durchgängige Hupen der Bahn ein.

Am nächsten Morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. Tiflis empfängt uns mit Sonnenschein und kühlem Wind. Wir nehmen uns ein Taxi zu unserem Apartment, holen unser Gepäck ab, duschen ausgiebig und schlüpfen nach über zwanzig Tagen endlich mal wieder in unsere Alltagsklamotten. Ohne die schweren Wanderstiefel und den großen Rucksack fühlen wir uns leicht wie nie. Dieses Gefühl machen wir, wie es sich gehört, direkt mit deftigem georgischen Essen wieder wett!



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